NestTipp 28 – Soja Granulat, Soja Schnetzel, Soja Big Steaks, Sonnenblumenhack

Aus Soja kann man noch mehr machen außer Tofu. Egal, ob Granulat, Geschnetzeltes oder Steaks. Das Produkt wird als Trockenware verkauft und kann beliebig dosiert, mariniert und gewürzt werden. Es muss lediglich kurz in Gemüsebrühe gegart werden. Mittlerweile gibt es so viele Hersteller, dass ihr diese Produkte neben dem Supermarkt (Bio-Ecke) auch in Drogeriemärkten und natürlich im Bioladen erhaltet. Von der Firma „Berief“ hatte ich euch schon mal den frittierten Tofu im NestTipp 24 vorgestellt. Sie bieten auch abgepacktes Tofu-Geschnetzeltes an, das keine Trockenware ist.

Habt ihr denn mal Lust, Gemüsebrühe selbst herzustellen? Sie lässt sich gut portionsweise in einer Eiswürfelform einfrieren oder ist im verschlossenen Glas im Kühlschrank lange haltbar. Im NestTipp 17 findet ihr Tipps zur gekauften Gemüsebrühe.

Das Rezept für die Gemüsebrühe ist übrigens aus dem Kochbuch von Niko Rittenau, ergänzend zu dem Buch „Vegan-Klischee ade!“. Seit Ende des Jahres 2020 gibt es ein weiteres Kochbuch von ihm: „Vegan Low-Budget“. Ein wenig ähneln die Zutaten denen der Bratensoße im NestTipp 19. Auch hier wird „Shiro Miso“ verwendet. „Shiro Miso“ ist ein cremiges, süß-salziges Würzmittel. Das Produkt findet ihr im Bioladen in der Asia-Ecke. Ich verwende es auch sehr gerne für Wokgerichte.

Zutaten für die Gemüsebrühe:
  • 100 g Zwiebeln, geschält und gewürfelt
  • 100 g Lauch, in Ringe geschnitten
  • 200 g Knollensellerie, gewürfelt
  • 100 g Staudensellerie, mit Grün gewürfelt
  • 30 g Petersilie, fein geschnitten
  • 100 g Tomaten, gewürfelt
  • 2 EL getrockneter Liebstöckel
  • 10 schwarze Pfefferkörner
  • 6 Wacholderbeeren
  • 5 g getrocknete Steinpilze (oder getrocknete Shiitakepilze)
  • 7 Lorbeerblätter                                                                                                                             
  • 6 Deglet-Datteln, entkernt
  • 4 EL Shiro Miso
  • 5 EL Olivenöl                                                                                 
  • 110 g Meersalz (Steinsalz)

Alle Zutaten bis auf das Salz in der Küchenmaschine zu einer sämigen, aber leicht grobkörnigen Paste pürieren. Das Salz einrühren. Das Gemüsepüree in einen Topf geben und 15 Minuten sanft köcheln lassen. Die Paste heiß in saubere Schraubgläser abfüllen, zuschrauben und auf dem Deckel stehend auskühlen lassen. Alternativ einfrieren.

Doch wie sieht das Granulat und Geschnetzelte aus und was kann ich damit machen?

Das Granulat eignet sich wunderbar für eine Bolognese, ein Chili oder eine Lasagne. Wenn es schnell gehen soll, ihr nicht selbst würzen möchtet oder schon immer mit Maggi Fix Tüten gekocht habt, könnt ihr diese weiterverwenden, denn das Maggi Fix für Bolognese ist vegan.

Das Geschnetzelte nutze ich für Frikassee, man kann daraus Gulasch oder Gyros herstellen.

Hier habt ihr die Möglichkeit leckeres Frikassee zu probieren.                                

Zutaten für eine Art Frikassee:
  • 200 g Soja Schnetzel
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 3 EL Rapsöl
  • 3 EL Margarine
  • 50 g Mehl
  • ½ TL Currypulver
  • 1 Glas Champignons
  • 1 Glas Spargel
  • 1 Glas Erbsen und Möhren
  • 2 TL Kapern
  • Optional 50 ml veganer Weißwein
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 1 TL Agavendicksaft oder Zucker
  • 1 Spritzer vegane Worcestersoße
  • Pflanzliche Sahne

Zu dem Gericht passt gut Basmatireis, den ihr direkt kochen könnt.

Die Soja Schnetzel in der Gemüsebrühe aufkochen, den Topf vom Herd nehmen und 10 Minuten quellen lassen. Anschließend die Schnetzel in ein Sieb abgießen und die Brühe auffangen. Die Schnetzel gut ausdrücken. In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Zwiebel anschwitzen. Die Schnetzel dazugeben und scharf anbraten. In einem größeren Topf die Margarine zerlassen, das Mehl einstreuen und unter Rühren anschwitzen.

Etwas später das Currypulver kurz mitschwitzen, 500 – 600 ml der aufgefangenen Gemüsebrühe dazugeben und alles 5 Minuten offen köcheln lassen. Dann die Zwiebel-Schnetzel Masse sowie die Champignons, den Spargel, die Erbsen und Möhren und Kapern zur Soße geben und bei niedriger Hitze 5 Minuten köcheln lassen. Nun ist es Zeit für den Zitronen- und Agavendicksaft (oder etwas Zucker), Pfeffer und Salz sowie den Spritzer Worcestersoße. Optional kann jetzt auch der Weißwein dazugegeben werden. Wer mag, kann das Gericht mit Pflanzensahne verfeinern.

Beim Grillen oder in der Pfanne nicht mehr auf das beliebte Steak verzichten … Geht das überhaupt?

Ja das geht! Selbst meine fast 80-jährige Oma freut sich, wenn wir „unsere“ Steaks mitbringen. Sie sind so lecker und sehen täuschend echt aus.

Dafür benötigt ihr die Soja Big Steaks, die man entweder beim Onlinehändler „Fooodz“ bestellen und abholen oder bei „Aries Veggie Food“ an der Hammer Straße 102 kaufen kann. Diesen Laden lege ich euch sowieso ans Herz. Dort gibt es neben Soja-Alternativen auch viele vegane Soßen wie z.B. die vegane Fischsoße, Räuchertofu mit Algen oder Champignons, eingelegten Kimchi, diverse Nussmuse, Süßigkeiten und ein rein veganes To-go-Angebot an Bowls, Currys oder Rollen.

https://www.vantastic-foods.com/vegane-lebensmittel/fleischalternativen/sojafleisch-und-co./vantastic-foods-vantastic-big-steaks-aus-soja-500g

Aus den Soja Big Steaks kann man übrigens auch Rouladen herstellen.

Die Steaks schmecken nicht nur an sich gut, sondern auch prima im Brötchen mit Tzaziki (NestTipp 3) und Krautsalat, oder klein geschnitten auf einem Flammkuchen. Wer Tzaziki nicht selbst machen möchte, kann im Supermarkt manchmal auch vegane Varianten bei den Antipasti Cremes finden.

http://www.ölmez-cirali.de/vegan/griechische-creme-tzatziki-art/

Die Hauptgeschmacksträger sind, wie auch bei dem tierischen Produkt, die Marinade und die Gewürze.

Das Schwierigste an einer pflanzlichen Ernährung sind wirklich oft die Kommentare der anderen Menschen. Ein Klassiker: „Schon wieder etwas, was sich die Veganer nachbauen, das wie Fleisch aussieht!“ Genauso gut könnte man sich fragen, warum eine Wurst in die Form einer Gurke gepresst wird 😊.

Kein Mensch isst ein Tier mit Fell, Haut, Knochen oder anderen Körperteilen. Fleisch wird fein säuberlich filetiert, mariniert und generell nur das davon gegessen, was optisch ansprechend und appetitlich aussieht. Alles soll am besten von jemand anderem, weit weg von der Gesellschaft, „erledigt“ werden.

Das muss man sich immer wieder ins Bewusstsein rufen, wenn man Fleisch zu sich nimmt. Das Tier, was man kennt, isst man nicht. Aber jedes andere, zu dem man keine Beziehung aufgebaut hat, ist in Ordnung zu essen? Diese Frage sollte man sich selbst stellen, denn der einzige Unterschied ist die persönliche Wahrnehmung. Es ist nicht nur das Leid am Ende des Lebens im Schlachthof, sondern es beginnt schon viel früher. Die in der Regel nicht auf Artgerechtigkeit, sondern Profit ausgelegten Lebensbedingungen sind nur ein Aspekt dabei. Ein Leben in der Massentierhaltung wünscht sich kein Tier, denn auch die Zeit bis zum Schlachthof ist mit psychischem und physischem Leid verbunden.

Zudem liegen Schlachthöfe oft abgelegen in Gewerbegebieten, damit keiner das tägliche Leid sieht und die Schreie aus Angst und Verzweiflung hört.

Was ist also schlimm daran, dieses Produkt, ehemals tierischer Herkunft, nun pflanzlich herzustellen? Jeder Mensch ist mit Gewohnheiten aufgewachsen. Auch die Menschen, die sich bewusst dazu entschieden haben, kein Fleisch mehr zu essen, haben es in der Regel über einen gewissen Zeitraum ihres Lebens getan. Viele möchten jetzt nur aus dem Grund darauf verzichten, weil sie nicht daran schuld sein wollen, dass Tiere ihretwegen leiden und sterben müssen. Deshalb sind die pflanzlichen Alternativen eine gern genutzte Möglichkeit, sich dessen zu erinnern, was einem geschmeckt hat und zu genießen, wie man es gewöhnt ist.

Übrigens, das beste Fleisch ist das Fruchtfleisch 😊.

Zutaten für die Big Steaks Marinade (7 Steaks):
  • 1/2 Flasche vegane BBQ Soße
  • 1,5 EL Agavendicksaft
  • 200 ml Rapsöl
  • 1 Zwiebel
  • 5 Knoblauchzehen
  • Petersilie
  • ½ TL Salz
  • ½ EL Pfeffer
  • ½ TL Chilli
  • 2 EL Steakgewürz

Alle Zutaten im Mixer verrühren. Die Big Steaks vorab in ca. 1,5 l Gemüsebrühe kochen und gut ausdrücken. Sie sollten noch warm sein, wenn ihr die Marinade dazu gebt. Diese muss mindestens über Nacht ziehen.

Und wer jetzt denkt: „Muss es denn immer Soja sein?“. Nein, muss es nicht. Inzwischen gibt es auch Sonnenblumenhack, das alternativ eingesetzt werden kann. Das Sonnenblumenhack ist von der Firma „Sunflower Family“ und im Denn´s sowie dem Superbiomarkt zu finden. Bei dem Rewe an der Warendorfer Straße/ Ecke Ring gibt es das Sonnenblumenhack in der Bio-Ecke. Im Produktsortiment enthalten sind auch Fertiggerichte. Rossmann bietet ebenfalls Sonnenblumenhack an.

Natürlich könnt ihr auch einfach nur eine Gemüse-, Grünkern- oder Linsenbolognese machen.