NestTipp 19 – Weihnachtsmenü

Bis Weihnachten sind es nur noch wenige Tage. Daher möchte ich Euch heute eine Idee für ein Weihnachtsmenü vorschlagen. Bereits seit 18 Wochen erhaltet ihr Tipps und Anregungen, wie und vor allem warum ich statt tierischer Produkte pflanzliche bevorzuge. Vielleicht bereitet ihr dieses Jahr Weihnachten einen Teil eures Menüs oder sogar das ganze Menü rein pflanzlich zu, denn der beste Tierschutz ist, keine Tiere und tierische Produkte zu essen.

Solltet ihr andere Vorstellungen von Eurem Weihnachtsmenü haben, dann googelt doch einfach mal nach pflanzlichen Zubereitungsideen.

Doch was habe ich mir überlegt?

Vorspeise

Pilze mit Pesto gefüllt und Salat

Hauptgericht

Nussbraten in einer selbstgemachten Bratensoße dazu Gemüse und Beilagen

Nachtisch

Bratapfel mit Vanillesoße

Die Rezepte findet ihr wieder im Anschluss. Vorab möchte ich auf einige Besonderheiten hinweisen. Als Gemüse zu dem Nussbraten eignet sich das Grillgemüse (NestTipp 3), aber auch Rotkohl und natürlich eine Beilage aus Kartoffeln, Kroketten oder Klößen. In vielen Kroketten verstecken sich immer noch Ei oder Eipulver. Hier ein kleiner Auszug von veganen Kroketten:

  • Ofenkroketten von „Botano“ (von Netto)
  • Kroketten von „McCain“
  • „Bio Natural Cool“ Dem Bauern-Kroketten (Demeter, Bioladen)

Bei den Fertigklößen auch auf die Zutaten achten! Einige Hersteller wie „Pfanni“ verwenden in einzelnen Produkten Milcheiweiß.

Die Vanillesoße würde ich am Tag vorher zubereiten. Ich finde schon, dass Vanillesoße mit pflanzlicher Milch anders, aber nicht schlechter, schmeckt.

Diese Gerichte benötigen etwas Zeit in der Zubereitung. In meinen Augen ist der Weg das Ziel. Wenn man das Glück hat in Gesellschaft zu kochen, kann man sich ein Geschenk bereiten:

ZEIT

„Zeit zum Reden … Zeit zum Zuhören … Zeit zum Lachen … Zeit zusammen“

Sollte jemand keine Lust haben so viel zu kochen, wäre eine deftige Roulade vielleicht eine gute Alternative. Im Bioladen gibt es von „Wheaty“ fertige Rosmarin-Rouladen. Diese einfach in Soße erwärmen und sich schmecken lassen. Die Bratensoße von „Maggi“ ist beispielsweise vegan. Wir nutzen gerne die fertige Soße von „Cenovis“. Diese gibt es bei Marktkauf und im Reformhaus.

Und wenn alle Stricke reißen, bietet der „Große Kiepenkerl“ in Münster 2020 ein veganes Weihnachtsmenü zum Abholen an.

Noch ein kurzer Ausblick. Nach Weihnachten werde ich euch Ideen für Raclette vorstellen. Für die vegane Variante kann ich euch den leckeren und gut schmelzenden Käse von „VeGourmet“ -Jeezo- empfehlen. In Münster ist dieser bei dem Online-Händler „Roots of Compassion“ zu erwerben. Ansonsten biete ich euch dann auch alternative Möglichkeiten an.

https://www.rootsofcompassion.org/vegane-kaesealternativen

Nun geht´s los …

Pilze mit Pesto gefüllt und Salat

Im NestTipp 9 habe ich Euch bereits ein Pesto aus Basilikum vorgestellt.

Die Stiele der Champignons entfernen. Wenn ihr mögt, könnt ihr die Stiele gewürfelt kurz anbraten. Die Champignonköpfe in eine Auflaufform geben, mit dem Pesto und den Stielen füllen und bei 200 Grad  für ca. 25 Minuten ab in den Ofen, bis sie fertig gebacken sind.

In der Zwischenzeit bereitet ihr einen Salat zu. Zurzeit ist Feldsalat ein saisonales Gemüse. Zusammen mit Granatapfelkernen oder Oliven ergibt das eine bunte Mischung. Für das Dressing verwende ich Balsamico, Olivenöl, Senf, Wasser, Agavendicksaft/Dattelsüße oder Ahornsirup sowie Salz und Pfeffer.

Nussbraten
Zutaten:
  • 1/2 Stange Lauch
  • 2 1/2 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • 1 Prise Muskat
  • 1 Stange Stangensellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • 250 g braune Champignons
  • 100 g braune Linsen gekocht (das sind in etwa 50 g trockene Linsen)
  • 100 ml Rotwein(vegan) oder alternativ Gemüsebrühe
  • 100 g Mandeln
  • 100 g Walnüsse geschält
  • 2 EL Leinsamen gemahlen
  • 2 EL Flohsamenschalen
  • 2 EL Kichererbsen Mehl
  • 50 g Räuchertofu
  • 1 EL Sojasauce
  • 1 EL Hefeflocken
  • 1 TL Thymian getrocknet
  • 1/2 TL Rosmarin getrocknet, gehackt
  • 2 TL Ahornsirup
  • 100 ml Gemüsebrühe
Zubereitung:
  1. Braune Linsen, wenn möglich über Nacht einweichen oder ein paar Stunden vorher und gar kochen
  2. Lauch in Ringe schneiden. 1/2 EL Öl in eine heiße Pfanne geben, Lauch bei mittlerer Hitze 5 Minuten weich dünsten. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken, aus der Pfanne nehmen und bis zur Weiterverwendung beiseitestellen.
  3. Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  4. Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Champignons würfeln.
  5. Restliches Olivenöl in eine heiße Pfanne geben. Zwiebelwürfel, Sellerie und Pilze 10 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten. Knoblauch und Linsen hinzufügen und weitere 3 Minuten schmoren.
  6. Gemüse mit Rotwein ablöschen, 2 Minuten bei niedriger Hitze schmoren lassen.
  7. Mandeln und Walnüsse in einer Küchenmaschine grob zerkleinern oder mit einem Küchenmesser fein hacken.
  8. Leinsamen mit 4 EL Wasser vermengen. Flohsamen mit 100 ml Gemüsebrühe 5 Minuten quellen lassen.
  9. Gemüse (außer dem Lauch) in eine große Schüssel geben und mit dem Kichererbsen Mehl vermengen. Räuchertofu mit den Händen fein zerkrümeln und unterheben.
  10. Mit Sojasauce, Hefeflocken, Thymian, Rosmarin und Ahornsirup würzen. Nüsse, Leinsamen und Flohsamenschalen hinzugeben und gut vermengen. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  11. Eine Kastenform (30 cm) mit Backpapier auslegen und den gedünsteten Lauch hineingeben. Gleichmäßig verteilen und leicht andrücken. Die Nussbratenmischung darauf geben und glattstreichen.
  12. Nussbraten mit Alufolie abdecken und 45 Minuten backen. Folie nach 45 Minuten entfernen und weitere 15 Minuten fertig backen.
  13. Nach dem Backen 5-10 Minuten setzen lassen und anschließend vorsichtig auf einen Teller stürzen.
Bratensoße
Zutaten:
  • 2 rote Zwiebeln (ca. 130-140 g)
  • 2 Karotten (300 g)
  • 3 Scheiben Knollensellerie ohne Rinde (ca. 250 g)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Lauchstange | nur den hellgrünen Teil
  • 1 halbe rote Paprika
  • 1 Kartoffel (80 g)
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1-2 EL dunkle vegane Miso Paste (gibt es im Bioladen bei den Asia Sachen)
  • 3 EL dunkler Balsamico Essig
  • 1-2 EL Sojasoße
  • Ein Schuss Rotwein (ca. 50 ml) | nur für den Geschmack, kann durch Brühe ersetzt werden
  • 0,9 – 1 Liter Gemüsebrühe
  • 2-3 Lorbeerblätter
  • 3-4 Zweige frischer Thymian
  • 5 Pimentkörner
  • 6 Wacholderbeeren zerdrückt
  • Salz & Pfeffer
  • Paprikapulver süß
  • 25 g Margarine
Zubereitung:
  1. Zwiebeln ungeschält(!) in zwei Hälften schneiden. Karotten gut waschen und  klein schneiden, 3 dicke entrindete Selleriescheiben würfeln. Eine Knoblauchzehe abziehen, 1 Lauchstange (nur das Hellgrüne), eine halbe rote Paprika und 1 Kartoffel gewaschen mit Schale ebenfalls klein schneiden.
  2. 2 EL Pflanzenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelhälften mit der Schnittflächen nach unten anbraten, bis diese richtig schön braun werden. Dann das gesamte (Wurzel)Gemüse, den Knoblauch und die Paprikastücke dazu geben und alle Zutaten kurz 3-4 Minuten anrösten.
  3. 1-2 EL dunkle Miso Paste dazugeben und kurz mitbraten. Zutaten mit 3 EL Balsamico-Essig, 1-2 E Sojasoße und einem Schuss Rotwein (optional) ablöschen. Dann die Gemüsebrühe aufgießen. Lorbeerblätter und Thymianzweige, Pimentkörner und zerdrückte Wacholderbeeren hineingegeben und die Zutaten mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Das Gemüse rund 40 Min köcheln lassen.
  4. Einen zweiten Topf aufstellen und ein mittel-feines Sieb benutzen: Gekochtes Gemüse und die gesamte Flüssigkeit durch das Sieb in den zweiten Topf gießen. Dabei mit einem Löffel das gekochte Gemüse so gut es geht ausdrücken und durch das Sieb passieren. Dieser Arbeitsvorgang dauert ein wenig. Schabt das Gemüse im Sieb so klein wie möglich und drückt so viel Flüssigkeit durch das Sieb, wie es geht. Die ausgedrückten Gemüsereste im Sieb in den Biomüll geben. Zurück bleibt die herrliche Soße!
  5. Nun in einem weiteren Topf 25 g Margarine schmelzen. Mit einem Schneebesen 25 g Mehl in die flüssige Margarine einrühren und sofort nach und nach die Soße aufgießen. Mit dem Schneebesen kräftig rühren, bis eine reichhaltige, dunkle sämige Soße entsteht. Die vegane Bratensoße nach Belieben mit Salz, Pfeffer und ggf. einem Schuss Sojasoße abschmecken.
Bratapfel mit Vanillesoße

Am besten eignen sich große Boskop Äpfel. Das Kerngehäuse entfernen und dort eine Mischung aus Margarine, Zucker, gehackten Mandeln, optional Marzipan und Rosinen hineinfüllen. Die gefüllten Äpfel in einer Auflaufform in den vorgeheizten Backofen geben und bei 180 Grad Umluft und je nach Apfelgröße gute 30 Minuten braten lassen.

Vanillesoße nach Packungsanleitung mit Sojamilch zubereiten. Mir schmeckt Vanillesoße am besten mit der Sojamilch oder der Bio Sojamilch oder Not Milk von „Alpro“. Hafermilch mag ich bei diesem Gericht gar nicht. Einige mögen auch Vanillesoße aus Reismilch. Die Vanillesoße sollte beim Servieren bereits abgekühlt sein. Das Vanillesoßenpulver von „Dr. Oetker“ ist vegan, das von der Firma „Ruf“ nicht. Also gilt auch hier wieder: Zutaten lesen!