NestTipp 24 – Tofu

„Tofu schmeckt nicht!“ … „Tofu ist langweilig!“… „Für Tofu wird der Regenwald zerstört!“ Wer kennt diese Meinungen über Tofu nicht? Doch stimmen sie wirklich?

Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt und ist im asiatischen Raum bekannt geworden. Heute ist er weltweit eine beliebte Fleischalternative. Die Sojabohnen werden eingeweicht und anschließend püriert. Danach wird der flüssige Teil des Soja-Pürees von dem festen, faserigen Teil getrennt. Nachdem der flüssige Teil des Pürees abgetrennt wurde, wird er weiter zu Sojadrinks verarbeitet. Der feste Teil wird als Tofu in Blöcke gepresst.

Tofu ist zudem reich an hochwertigem Pflanzeneiweiß.

Schmeckt Tofu wirklich nicht?

Ich mag Tofu ganz gerne mal einfach in Würfel geschnitten, nur gebraten oder abgelöscht mit Sojasoße und Sesam. Dabei solltet ihr jedoch nicht mit dem Öl sparen. Doch wer Tofu einen würzigen Geschmack verleihen möchte, sollte ihn marinieren. So eignet er sich nicht nur zum Braten in der Pfanne, sondern auch auf dem Grill oder Raclette. Tofu kann darüber hinaus als eine Grundlage in Dips und Aufstrichen und sogar als Käsealternative verwendet werden.

Wusstet ihr, dass es auch ein Tofu-Gewürz gibt?

Hier habe ich eine Marinade für euch, welche mindestens 3 Stunden, besser jedoch über Nacht, ziehen sollte. Dabei ist es ratsam den Tofu mehrfach zu wenden, damit die Marinade nicht nur in den unteren Teil einziehen kann.

  • 4 EL Sojasoße
  • Saft einer Zitrone
  • 2 EL Olivenöl oder Sesamöl
  • 2 EL Agavendicksaft
  • ½ TL Chiliflocken
  • Etwas Ingwer
  • 1 EL Tofugewürz

Die Firma „Taifun“ produziert auch einen mit veganen Joghurtkulturen fermentierten Naturtofu „FETO“. Er ist etwas säuerlich. Daraus mache ich eine Alternative zu dem in Öl eingelegten FETA. Den „FETO“ in kleine Würfel schneiden und in ein Glas geben. Dieses Glas fülle ich dann mit Olivenöl, Kräutern der Provence, Salz, gepresstem Knoblauch und roten Pfefferkörnern auf und lasse ihn mindestens 2 Tage ziehen. Dabei wende ich das Glas gelegentlich. Anschließend lasse ich mir die FETA-Alternative in einem Salat oder als Antipasti schmecken.

https://www.taifun-tofu.de/de/feto-natur
Ist Tofu wirklich langweilig?

Nein, denn Tofu gibt es nicht nur als Naturtofu, sondern auch in diversen Geschmacksrichtungen. Vom Tofu mit Oliven über Erdnüsse bis hin zu Röstzwiebeln oder Mandeln und Nüssen sind viele Sorten vertreten. Im normalen Supermarkt gibt es in der Regel nur den Natur- und Räuchertofu. Bei DM schon einige Auswahl mehr. Die meiste Auswahl findet ihr jedoch im Bioladen. Den Tofu mit Oliven beispielsweise backen wir gerne im Backofen mit Zwiebeln und Tomaten sowie Olivenöl. Den Tofu mit Erdnüssen kann man gut zu einem Wok-Gericht ergänzen. Natur- sowie Räuchertofu eignen sich auch für eine Bolognese. Es gibt sogar bereits vorfrittierten Tofu, der wie Hackfleisch aussieht. Er wird hergestellt von der Firma „Berief“, die in Beckum und somit ganz in unserer Nähe ihren Firmensitz hat. Der Tofu mit Röstzwiebeln oder Räuchertofu schmeckt lecker auf Brot. Und den bereits kennengelernten Seidentofu kann man von Rührtofu über Quiche bis Käsekuchen verwenden.

Wird für Tofu wirklich der Regenwald zerstört?

Das meiste Soja wird in Brasilien, den USA und Argentinien angebaut. Aufgrund des hohen Eiweißgehaltes und des vergleichsweisen günstigen Anbaus wird der Hauptteil des Sojas als Nahrung für die Tiere in der Fleisch- und Milchindustrie verwendet. So landen zwischen 75 – 80 Prozent (Angaben je nach Quelle und Jahr) des Sojas in den Futtertrögen der Tiere. Die Sojaproduktion erhöht sich von Jahr zu Jahr. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen erwartet bis 2050 einen Anstieg auf 515 Millionen Tonnen. Diese massive Produktionssteigerung wird durch den Konsum tierischer Produkte bedingt, denn je mehr Fleisch, Milch und Eier konsumiert werden, desto mehr Anbaufläche muss für Soja geschaffen und umso mehr Regenwald wird gerodet werden.

Das Soja für den Tofu oder Tempeh kommt aus Europa und Kanada und hat nichts mit der Zerstörung des Regenwaldes zu tun. Aufgrund der Biozertifizierung ist auch Genmanipulation, anders als beim Tierfutter, ausgeschlossen.

Buchtipp:

Auch wenn es mittlerweile der 3. Buchtipp in Folge ist, möchte ich auch diesmal nicht darauf verzichten. Niko Rittenau gibt in seinem Buch „Vegan-Klischee ade!“ wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zur pflanzlichen Ernährung. Er ist einer der gefragtesten Experten in Deutschland, wenn es um die Themen Ernährung und Nachhaltigkeit geht. Tofu besteht aus Soja und Wasser. Eine Rubrik „Die Sojakontroverse“ beschäftigt sich weitreichend mit Vorurteilen gegenüber Soja. Ebenfalls auch mit dem Thema „Soja und die Zerstörung des Regenwaldes“. 

https://www.nikorittenau.com/vegan-klischee-ade/
Alternative zu Soja-Tofu

Inzwischen gibt es auch eine Alternative zu dem klassischen Tofu aus Sojabohnen: „KOFU“ – Kichererbsen-Tofu

„KOFU“ wird in einer Manufaktur in Berlin mit regionalen Biozutaten hergestellt. Es gibt ihn in „Natur“, „Falafel“ und „Smoky“. Von der Konsistenz ist „Kofu“ weicher als Tofu.

„KOFU“ kann im Reformhaus „Bacher“ erworben werden.

https://www.fitforfun.de/news/die-hoehle-der-loewen-kofu-der-tof