NestTipp 21 – Alternativen zu Fisch

Dass es im Supermarkt ausreichend Alternativen zu Fleisch und Wurst gibt, ist nicht zu übersehen, doch was ist eigentlich mit Fisch? Auch da bieten der Supermarkt und die Onlinewelt einiges an.

Doch erst einmal stellt sich die Frage, warum eigentlich kein Fisch?

Jedes Jahr werden hunderte Milliarden Fische aus dem Meer gezogen und ersticken dabei qualvoll in riesigen Fangnetzen. Neben dem gewünschten Fischfang lässt sich ein Beifang von Delfinen, Walen, Meeresschildkröten und anderen Meeresbewohnern nicht vermeiden. Darüber hinaus kommen über 100 Milliarden Fische aus Fischfarmen, wo auf Grund des Platzmangels Krankheiten durch die Eingabe von Antibiotika bekämpft werden. Die Fischzucht ist identisch mit dem Verfahren der Massentierhaltung in der sogenannten Nutztierhaltung.

Shrimps (oder Garnelen genannt) werden für Deutschland zu 90 Prozent in Asien unter Einsatz von zulässigen Antibiotika, aber auch immer wieder verbotenen oder unzulässigen Wirkstoffe wie Chloramphenicol, Nitrofuranen oder Triphenylmethanfarbstoffen produziert.

Abgesehen davon enthalten Fische Giftstoffe wie beispielsweise Quecksilber, die der Mensch durch ihren Verzehr aufnimmt. Und das Omega 3, welches der Fisch bei seiner Nahrungsaufnahme durch Algen aufnimmt, können wir besser direkt zu uns nehmen. Alternativen bieten pflanzliche Möglichkeiten wie Algen oder Leinöl (NestTipp 3).

Wenn wir in dem Tempo weiter fischen, wie es heute üblich ist, sind die Meere 2048 leergefischt. Wir haben es also noch in der Hand und auch gar nicht nötig Fisch zu konsumieren.

Eine weitere traurige Seite des Fischfangs sind die sogenannten Geisternetze. Sie landen als Plastikmüll gewollt oder ungewollt in den Weltmeeren und viele Meeresbewohner verenden qualvoll in ihnen.

Etwas zum Nachdenken: Bevor die berühmten Nordseekrabben auf unseren Tellern landen, haben die meisten schon eine weite Reise hinter sich. In Ländern wie Marokko oder Afrika werden diese zu Dumpingpreisen gepult und wieder nach Deutschland gebracht. Kabeljau wird in Norwegen gefangen, an Bord eingefroren und zur Weiterverarbeitung nach China geschifft, um anschließend in Deutschland, günstig, konsumiert zu werden.

In diesem NestTipp zeige ich euch deshalb Alternativen zu Fisch, Sushi, Lachs und Kaviar.

Fisch

Mein absoluter Favorit für Fischstäbchenalternativen sind die auf Sojaproteinen  basierten Fischstäbchen „Fish Fingers“ von der Firma „Vantastic Foods“. Diese findet ihr, tiefgekühlt, im Rewe. Sie haben zudem den Vorteil, dass keine unnötige Plastikverpackung verwendet wird. Genauso lecker, findet man im Rewe in der Kühlabteilung die veganen Knusper-Stäbchen „Fisch-Art“ von „VIVERA“. Nach dem ersten Probieren könnte es sein, dass ihr nochmal zum Mülleimer lauft um nachzulesen, dass es tatsächlich kein echter Fisch ist 😊.

Mit seiner, seit Herbst 2020 laufenden, Produktionslinie „Fisch vom Feld“ setzt Frosta neue Zeichen:

 „Wir wollen die Ernährung unserer Zukunft aktiv mitgestalten. Denn Fischbestände sind endlich und gute alternative Proteinquellen werden immer wichtiger. In allem, was wir tun, denken wir langfristig: Für unsere Umwelt, unsere Nachkommen und uns.“

www.fischvomfeld.de

Ganz nach dem Motto „geerntet und nicht gefangen“ wird aus Gemüse eine Art Fisch produziert. Da Frosta keine Zusatz- und Aromastoffe einsetzt, fehlt hier jedoch der fischige Geschmack. Aktuell findet man die dennoch leckeren Produkte vereinzelt in Münster. Ich hoffe, dass immer mehr Läden dazu kommen. Rewe ist derzeit wieder Vorreiter und hat diese Alternativen im Sortiment.

Auch Aldi bietet mit den „Veggie Fischstäbchen“ ein leckeres Produkt. Die „Rügenwalder Mühle“ und „Greenlegend“ haben ebenfalls vegane Fischalternativen im Programm. Probiert es einfach mal aus. Die „Veggie Fischstäbchen“ vom Aldi  sowie die „Veganen Fisch STÄBCHEN“ findet ihr in der Kühlabteilung. Letztere gibt es im Marktkauf. Die Produkte der „Rügenwalder Mühle“ sind ebenfalls tiefgekühlt.

Auf einer Messe habe ich „MAKÜ“ kennengelernt.

„MAKÜ“ stellt Aufstriche unter der Rubrik „Vegane Flosse“ wie „MAKÜrele“ (Makrelenaufstrich) oder „MAKÜ Rot“ (Rote Bete Heringssalat) her. Es bleibt mir ein Rätsel, wie sie es so gut hinbekommen, dass die Produkte dem Original sehr ähneln.

Leider sind diese Produkte nur online zu erwerben. Die Bestellung lohnt sich auf jeden Fall. Tipp: Neben der „Veganen Flosse“ gibt es auch Produkte wie z.B. Gyros, „mEInsalat“ (Eiersalat) oder „MAKÜmett“ (Mett).

Sushi

Nicht online, dafür in unserem schönen Münster an der Josefskirche, gibt es den veganen Sushi Laden „Maki Maki Sushi Green“. Dort kann man die Karte ohne schlechtes Gewissen rauf und runter probieren.

Für mich gehören Sushi und Algensalat immer zusammen. Der Asia Laden „Aries Feinkost“ an der Hammer Straße 106 bietet tiefgefrorenen Algensalat an. Diesen kann man sich auf Vorrat mal für zu Hause kaufen und er schmeckt meiner Meinung nach wie im Restaurant oder abgepackter Algensalat.

Und auch im Supermarkt ist veganes Sushi vorhanden. Im Marktkauf und Rewe gibt es verschiedene gemischte Packungen.

Lachs

Auch auf Lachs muss nicht verzichtet werden. Die Alternative ist Karottenlachs. Übrigens hat es einige Zeit und inzwischen das 4. Rezept gedauert, bis ich den Karottenlachs perfekt gelungen finde. Man sollte nie müde im Entdecken und Probieren werden. Es lohnt sich.

Karottenlachs

https://biancazapatka.com/de/karottenlachs-veganer-lachs/

Zutaten:
  • 2-3 Karotten
  • 1 TL Flüssigrauch „Liquid Smoke“
  • 2 TL Sojasoße
  • 1 EL Zitronensaft
  • 2 EL Rapsöl
  • 1 EL Leinöl
  • ¼ TL Salz
  • 1 TL Ahornsirup
  • 1 EL getrocknete Algen (Bsp. Nori-Algen)

Die Karottenschale mit dem Sparschäler entfernen und die Karotten anschließend weiter in dünne Scheiben schälen. Kurz garen lassen. In der Zwischenzeit die Marinade anrühren. Die Karotten etwas abkühlen lassen und mit der Marinade vermischen. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Flüssigrauch ist im Supermarkt schwer zu bekommen. Wer nicht gleich eine ganze Flasche kaufen möchte, dem kann ich gerne etwas zum Probieren geben. Ansonsten könnt ihr ihn bei „Roots of Compassion“ in Münster bestellen und abholen.

https://www.rootsofcompassion.org/liquid-hickory-smoke-flussigrauch

Und wer neugierig geworden ist, aber keine Lust hat, selbst den Karottenlachs herzustellen, kann natürlich auch im Denn´s den abgepackten „Räucher LAX“ kaufen. Die meisten Senf-Dill Saucen sowie einige Gläser Tafel-Meerrettich sind in der Regel vegan. Doch bitte die Zutaten lesen! Neben dem Klassiker Sahne kann auch „nur“ Milcheiweiß in dem Produkt                                                             enthalten sein. 

https://kokku-online.at/rice-up-raeucher-lax/

Kaviar

Und zum Abschluss noch der Hinweis: Bei Ikea kann man auch veganen Kaviar aus Seetang kaufen.

https://www.ikea.com/de/de/p/sjoerapport-kaviarersatz-aus-seetang-schwarz-60361517/