Vegane Burgerpatties sind aus dem Sortiment im Supermarkt nicht mehr wegzudenken. Es gibt welche, die sehen den Fleischpatties täuschend ähnlich und sind auch geschmacklich sehr nah dran, aber es gibt auch die Möglichkeit, Grünkern-oder Gemüsepatties zu kaufen.
Burgerbrötchen (Buns)
Bei Burgerbrötchen würde mal wieder eine klare Deklarierung, wie bei den Burgerbrötchen von Aldi, einiges vereinfachen. Es gibt Buns, die enthalten Milchprodukte, aber auch Honig. Daher immer gut lesen! Viele verarbeitete Lebensmittel wie Brot und Brötchen enthalten Mono- und Diglyceride. Und immer stellt sich die Frage, ob diese vegan sind oder nicht. Mono- und Diglyceride von Speisefettsäure oder auch E471/E470a sind Emulgatoren, die aus einer öligen und einer wässrigen Komponente eine homogene Masse erzeugen.
Die Ausgangsprodukte zur Herstellung von Mono- und Diglyceriden aus Speisefettsäuren sind Glycerin und natürliche Fettsäuren. Glycerin ist ein Zuckeralkohol, der in allen Lebensformen vorkommt. Früher wurde Glycerin meistens aus Schlacht-Nebenprodukten erzeugt, denn diese waren günstig und jederzeit verfügbar. Heute wird Glycerin meist aus pflanzlichen Rohstoffen – z. B. aus Soja – gewonnen, auch wenn Schlacht-Nebenprodukte („Abfälle“ sind es ja nicht) natürlich immer noch massenweise zur Verfügung stehen.
Auch die verwendeten Fettsäuren können sowohl pflanzlichen, als auch tierischen Ursprungs sein, wobei auch hier heute fast immer Pflanzen genutzt werden. Die Frage, ob Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren also vegan sind, kann bestenfalls mit meistens, aber nicht immer beantwortet werden.
https://www.vegpool.de/magazin/mono-diglyceride-speisefettsaeuren-vegan.html)
Es gibt Hersteller, wie z. B. die Firma „Harry“, die zumindest auf ihrer Homepage klar deklariert haben, dass der Zusatzstoff E471 pflanzlichen Ursprungs sei. In der Regel hilft nur eine persönliche Anfrage beim Hersteller zu stellen. Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass das Verhältnis der positiven Rückmeldungen nicht im Ergebnis zu dem Fall steht, dass Mono- und Diglyceride tierischen Ursprungs gewesen sind. Ich kenne für mich, kein Produkt auf das das zugetroffen hat. Daher habe ich für mich entschieden, diesen Emulgator nicht mehr zu hinterfragen.
Doch schauen wir uns mal ein paar Beispiele für Burgerbrötchen an:
Um zu wissen, was in den Buns enthalten ist, mache ich diese so gut es geht selbst. Ach, und wenn ihr euch wundert, warum ich zwischen Burgerbrötchen und Buns springe: das ist ein und dasselbe, „Buns“ ist nur die englische Übersetzung, die in unseren Sprachgebrauch Einzug gehalten hat.
Hamburger-Brötchen
Zutaten
- 1 Pck. Trockenbackhefe
- 1 EL Rohrzucker (alternativ herkömmlichen Zucker)
- 120 ml lauwarmes Wasser
- 170 ml Pflanzenmilch (z.B. Soja-/Reis-/Hafer-/Dinkel-/Mandelmilch), Zimmertemperatur bis lauwarm
- 2 EL Rapsöl)
- 1 TL Salz
- 375 g Mehl Type 550
Die Hefe und den Zucker im lauwarmen Wasser etwas verrühren und 5 Minuten stehen lassen. Die Pflanzenmilch und das Öl abmessen und das Hefe-Gemisch dazu geben und leicht verrühren. Nun das Salz und das Mehl in eine Rührschüssel geben und die Flüssigkeit dazu geben. Mit der Küchenmaschine oder dem Handrührer mit Knetaufsatz ca. 5 bis 7 Minuten kneten. Die Rührschüssel mit dem Teig darin mit einem Geschirrtuch abdecken und den Teig so lange gehen lassen, bis er sich vom Volumen her ungefähr verdoppelt hat (ca. 1 Stunde). Nun den Teig mit einem Teigschaber aus der Rührschüssel lösen und auf eine mit Mehl bestäubte Arbeitsfläche geben und mit der Hand kurz durchkneten. Den Teig in 8 gleiche Portionen teilen. Die Teigportionen zu festen Kugeln formen und auf ein bemehltes oder mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und nochmals ca. 30 bis 40 Minuten gehen lassen, bis die Teigportionen Hamburger-Größe erreicht haben. Im Ofen ca. 15 bis 18 Minuten backen. Manchmal kann der Teig auch etwas klitschiger sein. Das wirkt sich nicht negativ auf die Buns aus.
An dieser Stelle möchte ich mal keinen Hinweis auf ein veganes Produkt geben, sondern auf die „PENG Schüssel“ von Tupperware. Ich liebe diese Schüssel, denn sie verkürzt die Aufgehzeit eines Hefeteiges enorm. Ein „Must have“ in der Küche.
Patties
Es gibt inzwischen verschiedene Hersteller, die fleischähnliche Patties produzieren.
Es ist toll, dass es diese pflanzlichen Patties gibt. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass hinter einigen Patties reine Fleischproduktionsfirmen stecken, die zwar diese pflanzlichen Patties produzieren, jedoch dadurch kein Tier weniger stirbt. Die Produktion mit tierischen Produkten wird leider keineswegs heruntergefahren, da diese Produkte weiterhin in den Export fließen. Slogan wie: „Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt!“ sind zwar korrekt, doch der weltweite Konsum tierischer Produkte steigt nicht nur durch die wachsende Bevölkerung. Somit finden sich, durch den Export, immer noch Abnehmer/innen, die leider das Angebot von tierischen Produkten nicht sinken lassen. Daher könnte man eher ein Patty eines veganen Produzenten genießen. Diese Möglichkeit bietet sich im Bioladen mit den Produkten der Firma „Wheaty“, von denen es zahlreiche weitere Produkte gibt.
Es ist kein Geheimnis, dass die fleischähnlichen Patties nicht nur mit 3 Zutaten auskommen, doch sie schaffen es, den Menschen ein gleichwertiges Mundgefühl und Geschmackserlebnis zu geben und schaden dabei weder sich selbst noch den Tieren, denn sie kommen ganz ohne Tierleid aus.
Eine weitere Idee sind beispielsweise diese leckeren Grünkernburger der Firma „Bauckhof“. Dieses Pulver ist einfach mit Wasser zu mischen und anschließend zu braten. Ich mag auch sehr gerne die veganen Fischstäbchen (NestTipp 21) im Burger. Oder auch diverse Gemüseburger wie den Brokkoli-Burger der Firma „SoFine“, den es im Edeka gibt.
Neben Tomate, Gurke/Gewürzgurke und Salat gehören für mich auch vegane Mayo und Zwiebeln auf einen Burger. Entweder brate ich die Zwiebeln selbst oder verwende Röstzwiebeln aus dem Bioladen.
Eine Zeit lang wurde ein Burger-Lokal nach dem anderen eröffnet. Vegane Burger sind auf der Speisekarte von vielen Lokalen in Münster nicht mehr wegzudenken. So auch beispielsweise im „Picknick“ oder „Krawummel“. Aber auch die Ketten „Hans im Glück“ oder „Peter Pane“ sind hier ansässig. Übrigens ist dort die Mayo standardmäßig vegan. Beim „Hochstapler“ am Hafen kann man ebenfalls in einen saftigen veganen Burger beißen.
Lokale, die auch pflanzliche Alternativen anbieten, haben den Vorteil, dass man mit Familien und Freunden essen gehen kann und jeder das Gericht wählen kann, was er für richtig hält. Es gibt also genügend Möglichkeiten auch beim Essen gehen, sich für vegane Gerichte zu entscheiden. Man muss es dann auch nur tun!
Gerade beim Essen gehen trifft man nicht immer auf Gleichgesinnte. Oft ist eine vegane Ernährung mit Vorurteilen belastet.
In einer, zum Thema Burger passenden Reportage von „Stern TV“, könnt ihr euch mal anschauen, wie schnell Kritiker ihre eigenen Aussagen widerlegen.
https://www.youtube.com/watch?v=UoYqExbv6fQ
Menschen neigen dazu, wenn sie an Veganerinnen und Veganer denken, erst mal negativ eingestellt zu sein, ohne wirklich zu wissen, was hinter dieser Lebenseinstellung steht. Das meine ich nicht pauschal. Dennoch beobachtet man das relativ oft.
Seine Kraft sollte man sich eher für positive Einstellungen aufheben und das beweist allein ihr, die den NestTipp Woche für Woche lest und pflanzliche Produkte ausprobiert.
Und jetzt habe ich noch ein einfaches, leckeres Rezept für euch: Pulled Pork aus Kräuterseitlingen anstatt einem Patty.
Kräuterseitlinge sind Pilze und inzwischen in fast jedem Super- oder Biomarkt erhältlich. Auf dem Wochenmarkt gibt es einen reinen Pilzstand, der diese auch immer im Sortiment hat.
Das vegane Pulled Pork könnt ihr auch mit der Jackfruit probieren, die ich euch letzte Woche vorgestellt habe.
„Pulled NOT Pork“
Zutaten
- Frische Kräuterseitlinge nach Bedarf
- Olivenöl
- Gewürz: BBQ Rub
- BBQ Soße
Die Kräuterseitlinge sind nur längs auseinanderzupfen und in eine Auflaufform zu geben. Anschließend nach Gefühl mit etwas Olivenöl und ca. einem Esslöffel BBQ-Rub Gewürz und einem Esslöffel BBQ Soße zu marinieren im Backofen 30 Minuten bei 180 Grad backen lassen, bis es aussieht wie „Pulled Pork“.
Neben dem klassischen Belag aus Tomate, Gurke und Salat eignen sich hier auch frischer, kleingeschnittener Rotkohl, Karotten und Jalapeños dazu.