NestTipp 35 – Spargel

Den ersten Spargel gibt es schon: Zeit sich diesem Thema zu widmen 😊, denn traditionell wird Spargel gerne mit Sauce Hollandaise gegessen, die sehr viel tierische Zutaten beinhaltet. Das Schöne an Spargel ist, dass er in vielen Regionen Deutschlands regional angebaut wird. So profitieren auch wir hier im Münsterland von einer umfangreichen regionalen Spargelernte, auch in Bioqualität.

Ich beobachte oft, dass einige Menschen bereit sind, für ein Kilo Spargel relativ viel Geld auszugeben, hingegen bei tierischen Produkten immer auf den Preis achten, um sie möglichst günstig einzukaufen. Auch zu veganen Produkten kommt die Aussage, dass sich viele Menschen diese nicht leisten können. Das macht mich oft nachdenklich, aber zugleich auch traurig. Aufgrund von politischen Ausrichtungen, von Subventionen und dem Angebotsverhalten der Supermärkte, kostet ein Kilo Gemüse tatsächlich manchmal mehr als ein Kilo Fleisch. Allerdings ist das auch nur eine Seite. Ich frage mich, warum man aber dann für andere Konsumartikel wie beispielsweise Zigaretten, Markenklamotten, das neueste Handy usw. finanziell aufkommen kann, jedoch bei der eigenen Ernährung Abstriche macht. Auch ist das Maß, vegane Ersatzprodukte zu nutzen, die durchaus etwas mehr kosten, sehr individuell. Dennoch sollte man sich bewusst machen, wer den wahren Preis für die hergestellten Produkte bezahlt: Die Tiere!!! Durch eine vegane Ernährung trägt man dazu bei, dass Tierleid verringert wird und das sollte es doch jedem wert sein. Darüber hinaus hat die Entscheidung für mehr pflanzliche Produkte in der Ernährung Vorteile für die eigene Gesundheit, die Umwelt und letztlich die nachkommenden Generationen.

Gefangen in diesem System sind jedoch auch Bauern, die wissen, dass sie nicht das Richtige tun, es aber nicht schaffen aus eigener Kraft auszusteigen, da ihnen die Zukunftsperspektiven fehlen. Doch auch da kann man sich zukunftsorientiert aufstellen und seinen Produktionszweig verändern. Was, keine Frage, Mut erfordert und nicht gewinnbringend von jetzt auf gleich möglich ist. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass es Möglichkeiten gibt. Pioniere in der Biolandwirtschaft wurden anfangs auch belächelt und sind heute nicht mehr wegzudenken. Dennoch gibt es beispielsweise derzeit noch viel zu wenig Betriebe, die eine bio-vegane Landwirtschaft betreiben. Bio-vegane Landwirtschaft ist die Landwirtschaft der Zukunft, denn sie kommt auch ohne tierischen Dünger aus. Üblicherweise werden die Ausscheidungen der Tiere in Massen auf die Felder ausgefahren und dienen dazu, auch unser Gemüse damit anzubauen. Wird zu viel Gülle ausgefahren, hat dies Auswirkungen auf unser Grundwasser, da der Nitratgehalt steigt. Dieser Aspekt ist ebenfalls nicht aus den Augen zu verlieren.

Wer sich tiefer in das Thema „Bio-Vegane Landwirtschaft“ einlesen möchte, kann hier nachsehen:

Am Beispiel vom Hof Butenland kann man auch sehen, wie sich ehemalige Tierbetriebe zu einem Kuhaltersheim entwickeln können, eben weil man dem jetzigen System der Landwirtschaft nicht mehr angehören wollte. Wer einen Einblick in „Butenland“ haben möchte, dem kann ich die DVD ans Herz legen. Der Film lief bereits in den Kinos.

Klar ist, dass nicht jeder Betrieb die Möglichkeit hat, aus seinem Hof eine Stiftung zum Wohle der Tiere zu machen. Um ein weiteres Beispiel zu nennen: Im Landkreis Erdingen gibt es einen Biohof, der Soja anbaut um daraus eigenen, regionalen Tofu herzustellen. Dieser Hof wird bereits in der 17. Generation bewirtschaftet und wurde erst 2015 auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Der Tofu wird ausschließlich regional und zusätzlich zur Plastikverpackung auch in Pfandgläsern verkauft, was wieder einen neuen, aber meiner Meinung nach, zukunftsfähigen Markt bedient.

Doch nun schauen wir uns die Zubereitungsideen für den Spargel an.

Wer Spargel nur mit brauner Butter mag, der sollte einfach Pflanzenmargarine verwenden. Inzwischen gibt es auch verschiedene Hersteller, die sie im Block anbieten:

Gebratener Spargel

Den Spargel roh in o.g. Margarinen oder in einem Öl mit Buttergeschmack braten.

Das Öl der „Teutoburger Ölmühle“ habe ich im Edeka entdeckt. Es wird zudem noch in unserer Region hergestellt, enthält Rapsöl und ein buttriges Aroma, das rein pflanzlich ist.                                                                                                                                                    

Alternativ gibt es Albaöl, das mir allerdings zu viele Zusatzstoffe enthält.

Penne mit Spargel und Pesto rosso

Das Original-Rezept findet ihr in dem Kochbuch „Vegan tut gut – schmeckt gut!“ von Jerome Eckmeier. Das ist noch ein älteres Buch von ihm, doch ich nutze es oft und möchte es nicht missen. Ich habe euch auch schon einige Gerichte aus diesem Buch vorgestellt und wollte es kurz mit euch teilen. Vielleicht hat ja jemand Interesse daran.

Ein rotes Pesto habe ich bereits im NestTipp 9 erwähnt. Hier habe ihr eine weitere Möglichkeit.

Zutaten für das Pesto rosso
  • 50 g Pinienkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 250 g getrocknete Tomaten in Öl, abgetropft
  • 150 ml Olivenöl
  • 6 EL Hefeflocken
  • 1 TL Agavendicksaft oder Zucker
  • 1 TL Salz
  • ¾ TL Pfeffer
Zutaten für die Penne
  • 250 g weißer Spargel
  • 250 g grüner Spargel
  • 500 g Penne
  • 4-5 EL Olivenöl
  • Optional 250 g Kirschtomaten
  • Salz und Pfeffer

Zunächst die Pinienkerne anrösten. Knoblauch schälen, getrocknete Tomaten und Pinienkerne in einem Gefäß pürieren. Nach und nach immer Olivenöl dazugeben. Das Pesto mit den Hefeflocken (sorgen für Würze und käsigen Geschmack), Agavendicksaft oder Zucker, Salz und Pfeffer pikant abschmecken.

Spargel schälen und in Stücke schneiden und anschließend bissfest garen.

Nudeln nach Packungsanleitung kochen.

Jetzt könnt ihr überlegen, ob ihr den Spargel anbraten wollt oder nicht. Ich verzichte darauf, sondern füge ihn direkt den Nudeln, die ich vorher mit dem Pesto gemischt habe, hinzu.

Sofern ihr euch zusätzlich für die Tomaten entscheidet, könnt ihr sie kurz mit Knoblauch und Olivenöl anbraten.

Spargelsuppe

Eine Spargelsuppe bereite ich mit einer Mehlschwitze zu.

Zunächst koche ich den geschälten Spargel in Wasser gar. Dann lasse ich die Margarine zerlaufen, füge einen Löffel Mehl hinzu und lasse das Mehl-Margarine-Gemisch goldbraun werden, bis es schaumig aussieht und sich Blasen gebildet haben. Dann verwende ich das Spargelwasser, das nicht zu heiß sein sollte und gieße es auf, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Eine Spargelsuppe würze ich gerne mit Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer. Zum Schluss füge ich den Spargel hinzu und lasse alles kurz aufkochen.

Sauce Hollandaise

Spargel ist ein kalorienarmes Gemüse, das jedoch mit Sauce Hollandaise die Pölstcherchen wachsen lässt.

Ich dicke gerne den Spargel einfach mit Mehlschwitze an und verzichte zusätzlich auf die Sahne, die für die Konsistenz einer Sauce Hollandaise verantwortlich ist. Quasi ähnlich wie bei der Suppe, nur mit weniger Flüssigkeit.

Inzwischen gibt es auch fertige Produkte, z.B. von der Firma „Bedda“. Leider habe ich sie noch nicht in Münster gesehen, aber online ist sie bestellbar. Im Supermarkt ist die vegane Sauce Hollandaise von der Firma „Thomy“ im Sortiment. Diese habe ich allerdings auch noch nicht gesichtet. Einfach immer mal danach schauen.

 Für die Sahne in der Sauce Hollandaise verwende ich diese Kochcreme der Firma „Berief“, die es bei uns im Edeka gibt. Ich finde sie im Geschmack neutral. Das Rezept habe ich auch schon mit einer anderen veganen Sahne ausprobiert und mochte es gar nicht. Alles bleibt natürlich wieder Geschmackssache. Insgesamt solltet ihr mit den Zutaten etwas spielen, aber sie geben einen guten Richtwert.

Zutaten für die Sauce Hollandaise
  • 80 g Margarine oder vegane Butter
  • 20 g Mehl
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml pflanzliche Sahne
  • 15 ml Weißwein
  • 1 TL Senf
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 Prise Kurkuma
  • Salz und Pfeffer                                 
  • 1 Prise Kala Namak

Margarine zerlassen und das Mehl unterrühren und kurz köcheln, bis eine Mehlschwitze entsteht. Mit der Gemüsebrühe und der Sahne ablöschen. Anschließend Weißwein, Zitronensaft, Senf und Kurkuma dazugeben und unter Rühren aufkochen, bis die Soße schön cremig ist. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Kala Namak abschmecken. Wer mag kann optional 2 EL Hefeflocken unterheben.