Auswertung unseres Notfalltelefons in 2023

Im Jahr 2023 war unser Notfalltelefon mit 1.995 Anrufen trotz eingeschränkter telefonischer Erreichbarkeit (z. Zt. von 18.00 bis 20.00 Uhr – wobei Fälle auch tagsüber per Whatsapp bearbeitet werden) weiterhin stark frequentiert. (2.299 Anrufe in 2022). Somit waren unsere ehrenamtlichen Mitglieder, die das Telefon regelmäßig betreut haben, erneut sehr gefordert zu beraten und um im Notfall schnell Hilfe anbieten zu können. Gleiches gilt natürlich auch für die ehrenamtlichen Pflegestellen in der Region Münsterland und darüber hinaus, die uns tatkräftig und mit unermüdlichem Einsatz unterstützt haben. Auch den Mitgliedern, die regelmäßig durch Fahrdienste oder das Sichern von Tieren geholfen haben, gilt erneut unser Dank.

Auch im Jahr 2023 kamen die meisten Anrufe aus dem Stadtgebiet der Stadt Münster (1.072 Anrufe). Dies entspricht einem Anteil von 53,73% (ca. 60% im Jahr 2022).

Weitere Regionen: Kreis Warendorf 242 Anrufe (12,13%), Kreis Steinfurt 270 Anrufe (13,53%), Kreis Coesfeld 146 Anrufe (7,32%), Kreis Borken 48 Anrufe (2,41%), Kreis Lüdinghausen 35 Anrufe (1,75%). Andere Orte verzeichneten 182 Anrufe (9,12%).

Bzgl. der Tierarten wurden 1.255 Vögel (z.B. 391 Tauben, 118 Spatzen, 125 Amseln, 72 Dohlen, 61 Enten, 45 Meisen, 26 Mauersegler, 24 Gänse, 21 Schwalben, 12 Buntspechte, etc.), 603 Säugetiere (z.B. 323 Igel, 55 Eichhörnchen, 77 Kaninchen, 20 Feldhasen, 24 Fledermäuse, 4 Marder etc.) und 115 Haustiere (z.B. 35 Katzen, 21 Hunde, 16 Kaninchen, 4 Meerschweinchen etc.) gemeldet. Weitere Anrufe betrafen größere Tierschutznotfälle, Exoten (z.B. Reptilien und Amphibien).

Auch in diesem Jahr lag der Schwerpunkt erfahrungsgemäß bei gemeldeten verletzten bzw. hilflosen Wildtieren. Die Zahlen decken sich annähernd mit den Zahlen von 2022. Wirkliche statistische Ausreißer sind hier nicht auszumachen. Auffällig ist weiterhin die hohe Anzahl an gemeldeten Igeln, die sehr unter dem Klimawandel und den damit einhergehenden Lebensbedingungen leiden. Auch die Zahl der gemeldeten Tierschutzfälle ist weiter angestiegen. Hier arbeiten wir inzwischen in einer größeren vereinsübergreifenden Gruppe mit Tierschutzbeauftragten aus dem ganzen Münsterland zusammen, um Fälle schnell zu sichten und einschätzen zu können. Auch diese Hilfe ist eine schöne Entwicklung, die hoffentlich noch weiter ausgebaut werden kann.

Im Jahr 2023 hatten wir wesentlich weniger Geld zur Verfügung, als noch in 2022, da eine Förderung der Stadt Münster in diesem Jahr nicht erfolgte. Wir haben das Glück gehabt, dass wir durch eine Förderung durch die Aktion Lokalliebe und betterplace.org rund 15.000 Euro einnehmen konnten, die wir komplett in die Wildtierhilfe investiert haben. Somit konnten wir den Pflegestellen, mit denen wir kooperieren, auch in 2023 helfen und sie unterstützen. In diesem Jahr sieht die Situation noch besser aus, da wir eine erneute Förderung der Stadt Münster in Höhe von 50.000 Euro für die Verbesserung der Wildtierhilfe erhalten haben. Hierfür sind wir dem Rat der Stadt Münster sehr dankbar. Neben einer Unterstützung durch Übernahme von Futterkosten können auch Sachmittel wie z.B. Volieren, die Übernahme von Tierarztkosten, Schulungen für unsere Mitarbeitenden am Telefon und die Pflegestellen gefördert werden. Auch die Förderung der BFD-Stellen kann so finanziert werden.

In diesem Jahr werden wir auch strukturell ein paar Veränderungen vornehmen. Zum einen werden wir die Zeiten unseres Notfalltelefons erweitern und ab dem Sommer wieder tagsüber Sprechzeiten anbieten. Wir arbeiten gerade an einem Konzept, wie dies gelingen kann. Unterstützung versprechen wir uns hier auch durch ein bis zwei Bundesfreiwilligendienstler*innen, die uns vermutlich ab dem Sommer 2024 unterstützen werden. Somit dürften wir in Zukunft wieder besser erreichbar sein. Zudem werden wir im Team überlegen, wie die Struktur durch verschiedene Aufgabenbereiche verbessert werden kann. Hierzu tauschen wir uns regelmäßig in einer Arbeitsgruppe aus.

Danke an alle, die uns in der Vergangenheit und aktuell finanziell oder/und durch das Einbringen von Freizeit unterstützt haben. Nur so ist es uns weiterhin möglich, den Tieren in Not zu helfen!