NestTipp 13 – Pfannkuchen

Die Grundrezepte für Pfannkuchen enthalten Milch und Eier. Warum Eier in einer veganen Ernährung nicht gegessen werden, wurde ausführlich im NestTipp 8 erläutert. Alternativen für ein Ei, falls benötigt, findet Ihr im NestTipp 2.

Pfannkuchen sind nicht nur bei Kindern beliebt. Heute zeigen wir euch, wieder an einem Rezept, wie einfach es ist, in eine andere Richtung zu gehen. Und es funktioniert. Versprochen. Diese Pfannkuchen kann man sowohl süß als auch herzhaft genießen! Für einen süßen Pfannkuchen einfach ein Päckchen Vanillezucker hinzufügen.

Zutaten
  • 100 g Mehl (Weizen- oder Dinkelmehl)
  • 1 EL Speisestärke
  • 1/2 TL Backpulver
  • eine Prise Salz
  • 200 ml Pflanzenmilch (Soja, Mandel- oder Hafermilch)
  • 30 ml Mineralwasser
  • Margarine oder Öl zum Braten
Zubereitung
  1. Die trockenen Zutaten in einer Rührschüssel mit dem Schneebesen verrühren.
  2. Die Pflanzenmilch unter starkem Rühren mit dem Schneebesen hinzugeben.
  3. Zum Schluss noch das Mineralwasser dazu und mit dem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren.
  4. Eine große, beschichtete Pfanne mit ein paar Tropfen Öl bei mittlerer Hitze erwärmen.
  5. Mit einer Kelle etwas Teig in die heiße Pfanne geben und die Pfanne so schwenken, dass der ganze Pfannenboden dünn mit Teig bedeckt ist.
  6. Den Pfannkuchen von der ersten Seite so lange ausbacken, bis die Oberfläche nicht mehr feucht ist, dann mit einem Pfannenwender umdrehen und von der zweiten Seite bis zur gewünschten Bräune braten.
  7. Auf einen Teller legen und sofort servieren oder abgedeckt warmhalten, bis alle Pfannkuchen fertig sind. 
  8. Jetzt die Pfannkuchen nach Belieben füllen und servieren, zum Beispiel mit Puderzucker, frischen Früchten oder Marmelade

Doch warum eigentlich keine Milch?

Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie ein Kalb erwartet, welches sie damit ernährt. Dafür reicht eine Milchproduktion von ca. 8 Litern pro Tag aus. In der sogenannten Nutztierhaltung wird die Schwangerschaft kontrolliert, durch künstliche Befruchtung herbeigeführt und im Vorfeld durch Züchtung so beeinflusst, dass die Kühe weit über 50 Liter Milch pro Tag geben. Diese Leistung ist im Übrigen oft nur durch Kraftfutter möglich, welches größtenteils aus Soja besteht. Dieses Soja wird nicht biologisch in Teilen Europas angebaut, sondern dafür wird auch der Regenwald abgeholzt. Für die gesamte Futterindustrie macht dies einen Anteil von ca. 77 Prozent aus.

Die Folge der gewaltigen Milchleistung sind entzündete Euter, die zu Schmerzen und Eiterbildung führen. Letzteres fließt übrigens auch mit ins Produkt ein.

Nach der Geburt werden Kalb und Mutter direkt getrennt, was ein traumatisches Ereignis für beide ist. Man hört sie tagelang noch nacheinander rufen. Gelegentlich wird die Trennung auch erst vorgenommen, wenn der Milcheinschluss gefördert wurde, aber spätestens dann. Das ist bei einer Biohaltung ebenfalls so!

Nach der Trennung werden die Kühe für die menschlichen Milchprodukte wie Käse, Jogurt, Butter etc. gemolken und sobald die Milchleistung nachlässt erneut geschwängert. Durch diesen Kreislauf und diese Dauerbelastung mergeln die Kühe schneller aus und erreichen eine weitaus kürzere Lebensdauer, die dann ebenso im Schlachthof endet.

An dieser Stelle kann man sich einfach nur die Frage stellen: Wirst du Käse, Schokolade und Jogurt aus tierischer Milch jemals so sehr vermissen, wie eine Kuh ihr Kalb und ein Kalb ihre Mutter vermisst?

Zur Herstellung von Käse wird auch tierisches Lab eingesetzt, was ebenfalls aus dem Magen der Kälber „gewonnen“ wird. Somit sind viele Käsesorten nicht einmal vegetarisch. Im NestTipp 9 wurde diese Problematik bereits bei Parmesan angesprochen.

Die Kälbchen stehen in kleinen Iglus und erhalten einen Milchaustauscher über einen Milcheimer. Über ein weibliches Kalb freut sich der/die Landwirt/Landwirtin, die männlichen Kälber stellen für die Milchindustrie ein Problem dar. Sie stammen von Kühen ab, die auf eine hohe Milchleistung gezüchtet wurden und setzen daher schwer Fleisch an. Somit sind sie in der Milchindustrie ein Abfallprodukt. Doch was passiert mit den männlichen Kälbern? Zum einen kann es ihnen passieren, dass sich keiner mehr um sie kümmert und sie ihrem Schicksal überlassen werden oder sie werden im Alter von offiziell 8 Wochen quer durch Deutschland, aber auch tagelang durch ganz Europa transportiert, in jene EU-Länder wo die Mast am günstigsten ist. Teilweise haben sie dieses Alter noch nicht einmal erreicht und sind noch nicht abgesetzt. D.h. sie kennen noch kein Futter und Wasser und werden trotzdem transportiert.

Wer sich weiter in dieses Thema einlesen möchte, findet tiefgründigere Informationen im folgenden Artikel.

www.deutschlandfunk.de/tiertransporte-in-europa-tausende-kilometer-ueber-den.724.de.html?dram:article_id=473903

Die weiblichen Kälber verbleiben in der Regel auf dem Hof und werden ebenfalls bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Die nächste schmerzliche Erfahrung in fast allen Haltungsformen ist die, bei 600 Grad Celsius stattfindende, Enthornung. Nach einem Jahr beginnt auch für sie der Kreislauf der Milchwirtschaft.

Wenn sie Glück haben, dürfen sie sich in ihrem Stall frei bewegen. Leider leben noch sehr viele Kühe in Anbindehaltung. Das heißt, sie starren den ganzen Tag eine Wand an, werden gemolken und gefüttert und in regelmäßigen Abständen werden ihnen wieder ihre Kälber weggenommen.

Übrigens vertragen 75 Prozent der Weltbevölkerung keine Milch! Die Milch ist für die Kälbchen gedacht und nicht für den Menschen.

In Teilen von Deutschland finden wir ab und zu auch Kühe mit Kälbern auf den Wiesen. Das kommt durchaus vereinzelt vor. In der Regel trägt diese Bild zur Idylle bei. Ein Blick in die weiteren Ställe des Hofes könnte aufzeigen, dass der Großteil der Tiere ebenfalls in Stallhaltung lebt. Vielleicht sind das auch Herden für die Mast. Projekte mit einer muttergebundenen Aufzucht, wo Mutter und Kalb zu einem späteren Zeitpunkt getrennt werden, ändern nichts am System.

Das ist heute ein sehr langer NestTipp. Die Problematik zum Thema Milch ist jedoch sehr umfassend. Wir hoffen, dass ihr euch trotzdem Zeit genommen habt, diesen Tipp zu lesen und natürlich auch bei eurer täglichen Kaufentscheidung nutzt.

In unserer Gesellschaft wird Milch konsumiert, weil es „schon immer so war“. Inzwischen wisst ihr, dass man statt Butter Margarine verwenden kann. Statt Milch und Jogurt pflanzliche Alternativen. Wir hoffen, dass ihr den Mut findet neue Produkte auszuprobieren.

Pro Woche können wir nur einen NestTipp veröffentlichen. Irgendwann in Zukunft werden wir auch noch auf das Thema „Keese“ kommen.

Doch jetzt erstmal viel Spaß beim Ausprobieren des Pfannkuchens.

Guten Appetit!