Auswertung unseres Notfalltelefons

2.358 Anrufe erhielten wir im Jahr 2021 auf unser Notfalltelefon. Damit haben sich die Anrufe wieder mehr als verdoppelt (!) (2020: 938 Anrufe) und unsere Ehrenamtlichen für das Notfalltelefon sowie die Päppler:innen an ihre Grenzen gebracht. Eine derartige Steigerung zeichnete sich schon früh im Jahr ab und auch die eigentlich ruhigere „Igelzeit“ ab Herbst des Jahres sprengte alle Zahlen. Die Anrufe wegen hilfloser/verletzter Igel stieg um knapp 250 % auf 461 Anrufe.

Insgesamt lag der Schwerpunkt der Anrufe weiterhin bei verletzten/hilflosen Wildtieren. Die größte Gruppe stellten der Cluster Singvögel/Rabenvögel/Greifvögel mit 757 Anrufen dar. Danach folgten Tauben (Stadttauben/Ringeltauben/Ziertauben) mit 542 Anrufen, für die wir eine eigene Kategorie gebildet haben. Weitere Wildtiere (Feldhasen, Kaninchen, Eichhörnchen, Fledermäuse, Nutrias, Ratten, Mäuse etc.) wurden mit insgesamt 248 Anrufen gemeldet, hierunter fielen auch Anrufe für Füchse und Rehe. Auch 5 „exotische“ Anrufe zu Schlangen, Vogelspinnen und Schildkröten erhielten wir dieses Jahr.

Wegen gefundener/vermisster/abzugebender Heimtiere erreichten uns 115 Anrufe. Heimtierabgaben und -gesuche wurden an unsere Partner (Tierheime, Katzenhilfen) in der Region weitergeleitet. Ferner wurden uns auch wieder einige Tierschutzfälle gemeldet denen wir nachgegangen sind.

Die enorme Steigerung können wir einerseits darauf zurückführen, dass unser Telefon immer bekannter wird und andererseits, dass wir eine „Marktlücke“ ausfüllen. Unsere Aufgabe besteht weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten zu beraten, sofern das Tier versorgt/gepäppelt werden muss Kontakte an Tierärzte/Päppler:innen zu vermitteln oder an unsere Kooperationspartner weiterzuleiten.

Im Jahr 2021 hatten wir aufgrund der hohen Anrufrate bereits in der Mitte der jeweiligen Saison viele Stellen in Münster und Umgebung, die einen Aufnahmestopp aussprechen mussten. Da die erfahrenen Stellen somit teilweise ausserhalb von Münster lagen, mussten wir uns auch dem Problem stellen, dass die Tiere teilweise nicht transportiert werden konnten, da die Finder oft nicht fahren konnten oder wollten. Auch wenn wir keine Wildtierrettung sind, so konnten wir im Sinne der Tiere meistens Lösungen finden und die Tiere sichern und zu den Päpplern/Päpplerinnen bzw. zum Tierarzt bringen.

Das Jahr 2021 zeigte uns erneut, wie wichtig es ist, dass wir uns auf den Weg gemacht haben und uns für eine städtische Wildtierauffangstation in Münster einsetzen. Denn die Verantwortung für die Versorgung von Wildtieren kann und darf nicht allein auf den Schultern der Ehrenamtlichen liegen.

Daher bitten wir nochmal darum: Unterstützt unser Anliegen und unterschreibt unsere Petition.
https://www.openpetition.de/petition/online/ein-platz-fuer-eichhoernchen-igel-und-spechte-bau-einer-wildtierauffangstation-fuer-muenster