Schulungsbericht: Zahnerkrankungen bei Katzen

Einer Katze regelmäßig die Zähne putzen? Was im ersten Moment amüsant erscheint, bedeutet für die Tiere eine große Chance auf Prävention vor schmerzhaftem Leid. Wie man die eigenwilligen Vertreter der Kategorie „Samtpfoten“ an eine Zahnbürste gewöhnt, war nur ein Aspekt der am 19. August 2024 stattgefundenen fundierten Schulung „Zahnerkrankungen bei Katzen“ von Vanessa Steppuhn, zu der die Seniorenkatzeninitiative Amelie eingeladen hatte.

Die Referentin hat das große Talent, unangenehme Wahrheiten klar zu benennen, Möglichkeiten und Grenzen der Therapie aufzuzeigen und die Teilnehmer in ihrer Verantwortung für ihr Tier daran wachsen zu lassen. Ob FORL (60 Prozent der Katzen betroffen), Stomatitis, Gingivitis oder Parodontitis – in den meisten Fällen muss über kurz oder lang der komplette Zahnverlust akzeptiert werden. Ob in dem einen Fall nun Bakterien die Ursache sind und in dem anderen eine Allergie oder die obskuren Fehlaktivitäten eines Enzyms, das die Zahnsubstanz eigentlich erhalten sollte: die Symptome ähneln sich sehr und reichen von Mundgeruch über Nahrungsverweigerung bis zur Aggressivität.

Wie immer sind unsere Tiere auf unsere feine Beobachtung und unser Gespür angewiesen und – so der dringende Appell von Vanessa Steppuhn – auf eine Tierarztpraxis mit spezieller Zahnexpertise. „Wir gehen mit Zahnproblemen auch nicht zum Hausarzt.“ Vor welchem Leid man seine Katze mit einer wöchentlichen Maulkontrolle bewahren kann, zeigten bedrückende Fotos von Tieren mit weit fortgeschrittenen, böse ausschauenden und extrem schmerzhaften Krankheitsstadien. „Denkt daran“, mahnte die Referentin, „Katzen zeigen ihre Schmerzen nicht. Alle betroffenen Tiere hier im Bild haben noch gespielt und waren freundlich zu ihren Menschen.“

Die potenziellen Folgeerkrankungen unbehandelter Zahnprobleme sind gravierend und reichen von Nieren- , Leber- und Darmproblemen bis zur Blutvergiftung.  Den Katzen mache es übrigens nichts aus, ohne Zähne zu leben. Sie können sogar Trockenfutter locker zwischen den Gaumenplatten zerkleinern. Das Wichtigste: Ein Leben ohne Schmerzen.

Wir danken Vanessa Steppuhn für die umfassenden Informationen und die eindringliche Sensibilisierung für das Thema. Das Bildmotiv stammt aus der Schulungspräsentation.