Schulungsbericht: FIP bei Katzen

Neben FeLV (Felines Leukämievirus) und FIV (Felines Immunidefizienzvirus) ist FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) die dritte der bei Haltern besonders gefürchteten „F“-Krankheiten bei Katzen. Der Letztgenannten widmete sich die am Freitag, 5. Juli 2024, von der Seniorenkatzeninitiative Amelie ausgerichtete online-Schulung.

Während 60 bis 100 Prozent der Katzen mit dem sich anschließend in den Makrophagen einnistenden Coronavirus (FCov) in Kontakt kommen, entwickeln lediglich fünf bis zehn Prozent davon die Erkrankung FIP. Voraussetzung ist die Mutation des Virus‘ in der Katze selbst. Darüber, so die Referentin Vanessa Steppuhn von den Tierfreunden Münster, herrsche weiterhin große Unkenntnis.

Die Fachfrau gab dem Teilnehmerkreis in der folgenden Stunde einen umfassenden Einblick in die Besonderheiten dieser Virus-Erkrankung, die Diagnosestellung sowie medikamentöse Therapiemöglichkeiten. Letzteres lässt aufhorchen, denn noch bis 2019 blieb nur ein Weg: die Palliativversorgung mit rechtzeitiger Erlösung. Die bestehende Möglichkeit einer effektiven Behandlung der von FIP betroffenen Tiere bedeutet natürlich einen großen Durchbruch und Erleichterung für Halter bzw. Pflegeeinrichtungen. Doch bleibt der Gegner „Zeit“ als Risikofaktor. Aufgrund der verschiedenen drei Erkrankungsformen (feuchte, trockene und neurologische) und den jeweils unterschiedlichen, teils schwer zu erkennenden Symptomatiken erweist sich FIP bezüglich einer eindeutigen Diagnose als kaum zu fassendes Chamäleon. „Zumal“, so Vanessa Steppuhn, „die aufgeführten Symptome auch jeweils durch ganz andere Erkrankungen hervorgerufen werden können.“

Dennoch gelang es der Referentin, mittels klar strukturierter Detailliertheit so eingängig durch die einzelnen Symptomatiken und spezifischen Diagnoseempfehlungen zu führen, dass die Teilnehmenden ein wertiges Unterstützungspaket mitnahmen: Instinkt beim Auftauchen von Verdachtsmomenten, genaue Beobachtung, wo nötig hartnäckiges Insistieren bei Tierärzten und Rückhalt in Fachgruppen (Facebook) kann Katzenleben retten. Mut machte Vanessa Steppuhn mit der Information, dass das Medikament wider Erwarten trotz mangelnder Zulassung des deshalb namenlosen Präperats GS-44152 problemlos erhältlich sei. Eingängig erläuterte sie die Hintergründe der fehlenden Marktzulassung (Tierärzte dürfen es offiziell noch nicht einmal empfehlen) ebenso wie Verabreichung, Dosierung und Wirkungsweise.

Ihren Appell bzw. ihr Fazit nach Kenntnis von rund 1200 FIP-Fällen: „Kämpfen! Denn Aufgeben ist keine Option!“ Ihr berührender Beweis: Vorher/Nachher-Bilder ihrer Katze Minou, die seit der 84-tägigen Behandlung seit Jahren ein symptomfreies Leben genießt.