Das Nestwerk ist inzwischen auch Partner beim Projekt „Endlich-raus.Jetzt“, das ein Verbot für die Haltung von Wildtieren im Zirkus durchsetzen will. Wir halten Euch gerne auf dem Laufenden und stellen die aktuelle Mail der Kampagnenleitung hier ein:
Liebe Partnerinnen und Partner,
am 19.11.2020 hatten wir gemeinsam mit zahlreichen Verbänden Frau Bundesministerin Julia Klöckner und ihr Ministerium mit einem Schreiben kontaktiert. Dieses hatte Nachbesserungen an der neuen Zirkusverordnung gefordert. Doch seitdem waren wir natürlich nicht untätig: Gemeinsam mit anderen Organisationen wendeten wir uns nun mit einem weiteren Brief auch an die Länder. In unserem Schreiben kritisieren wir einerseits, dass in der neuen Verordnung keine konkreten Kriterien in Bezug auf die Haltung, Mitführung und den Transport für alle Tierarten im Zirkus genannt werden. Andererseits bemängeln wir, dass von dem neuen Gesetzesentwurf nur etwa 25 Exemplare in Deutschland betroffen sind. Selbst nachdem die Zirkusverordnung in Kraft getreten ist, dürfen die Tiere aufgrund ihres hohen Alters weiterhin mitgeführt und vorgeführt werden. Darüber hinaus werden die Großkatzen im Gesetzentwurf völlig zu Unrecht außen vor gelassen. Zahlreiche Studien, die enorme Tierschutzprobleme bei der Haltung von dieser Tiere belegen, scheinen keinen Einfluss auf die Entscheidung von Julia Klöckner und ihr Ministerium gehabt zu haben. Um unser Argument zu stützen, haben wir auf das Urteil des österreichischen Verfassungsgerichtshofs vom 1.12.2011 verwiesen. Dieses besagt, dass eine artgerechte Haltung für Großkatzen in Zirkussen nicht ermöglicht werden kann. Des Weiteren appellieren wir in unserem Schreiben gemeinsam mit den 14 anderen unterzeichnenden Tier- und Naturschutzorganisationen an die Bundesländer: Für die Durchsetzung eines generellen Wildtierverbots, klare Abgabefristen und keine Sonderstellung für Zirkusse. Schon seit langer Zeit hat sich der Bundesrat, also die Vertreter_innen der Länder, häufiger im Sinne der Zirkustiere engagiert. Auch die Agrarressorts der meisten Länder haben das Landwirtschaftsministerium und Julia Klöckner 2019 aufgefordert, sich der Zirkustiere anzunehmen: Elf Länder haben sich schon 2019 dafür ausgesprochen, dass auch andere Wildtierarten, wie zum Beispiel Seelöwen und Großkatzen, nicht mehr im Zirkus leben dürfen. Wir erinnern sie an ihr Engagement und bitten sie, weiterhin für die Sache einzustehen. Auch an die verbleibenden vier Bundesländer richten wir uns. Bayern, Sachsen, Niedersachsen und Baden-Württemberg: Jetzt wird es endlich Zeit, sich der Forderung eines leidfreien Lebens für alle Wildtiere anzuschließen. Wir ermutigen also alle Länder, weiterhin für Artikel 20a (s. [1]) des Grundgesetzes und somit die Tiere einzustehen und eine Überarbeitung der Gesetzesvorlage zu fordern. Natürlich stützen wir unsere Nachricht mit Studien und Aussagen von Expert_innen. Abschließend bitten wir die Länder, uns ihre Position zum Thema mitzuteilen. In der Hoffnung, alle gemeinsam dafür zu stehen, dass endlich alle Wildtiere aus dem Zirkusleben befreit werden.
Euch, liebe Partner_innen, halten wir natürlich weiter auf dem Laufenden.
Viele Grüße Julia und Luisa vom endlich-raus.JETZT-Team
[1] Artikel 20a Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.