Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes darf veganer Käse nicht Käse heißen, da eine Verwechslungsgefahr für den Verbraucher nicht ausgeschlossen werden könne. Somit hat sich das Wort „Keese“ veganisiert und bildet die Grundlage für diesen NestTipp.
Der Supermarkt ist voll mit veganen Käsealternativen. Im NestTipp 20 wurden schon die Vielfalt an Raclettekeese bzw. Keese zum Überbacken aufgeführt.
Auch hier bleibt es wieder Geschmackssache und ihr müsst probieren, was euch schmeckt. Die gängigen Firmen im Supermarkt sind „Bedda“, „Simply-V“ und „Wilmersburger“. Darüber hinaus gibt es ab und an Aktionswaren wie z.B. vor kurzem im Penny. Schön ist, dass Penny die veganen Käsealternativen jetzt dauerhaft ins Sortiment aufnehmen wird, z.B. eine Art „Hirtenkeese“ und Genuss-Scheiben. Aber auch sonst gibt es nicht nur Alternativen in Form von Hartkeese, auch Frisch- und Streukeese sind vertreten.
Im Reformhaus „Bacher“ in Münster sowie im „Hit-Markt“ gibt es die Produkte von der Firma „Violife“ in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen.
https://drmannahs.com/collections
Im „Denn´s und dem „SuperBiomarkt“ gibt es zudem Keese von „Dr. Mannah´s“. Unter anderen den „Happy White“, eine Camembertalternative aus Cashewnüssen. „Dr. Mannah´s“ hieß früher „Happy Cheeze“ und hat den Namen, aufgrund des Gerichtsurteils, geändert. Auf der Homepage findet ihr ein umfangreiches Angebot von zahlreichen Keesesorten, über Cashewgurt, bis hin zur „Buddha Drink“, eine Alternative zu Buttermilch:
Ja, aus Cashews kann man Keese machen. Und das sogar richtig gut. Mein Mann und ich haben 2018 einen Workshop von „Cashewbert“ besucht und machen seitdem unseren Keese selbst. Frischkeese ist schnell hergestellt und die Masse kann man teilen und mit verschiedenen Kräutern, Tomaten, Datteln, Bockshornklee oder beispielsweise Feigen/Senf mischen, sodass man abwechselnden Genuss auf Brot und Brötchen hat. Der Camembert ist etwas arbeitsintensiver. Wer Lust hat, die vegane Keeseherstellung kennenzulernen, kann sich gerne bei mir melden. Die entsprechenden Kulturen bestellen wir online direkt bei Cashewbert. Auch Cashewgurt und Mandelschmand lässt sich damit herstellen.
https://www.cashewbert.com/de/
Doch man muss sich gar keine kleine Käserei aufbauen um leckeren veganen Keese zu essen.
„Käsebaum“
Die Produkte vom „Käsebaum“ stammen direkt aus Münster. Das Sortiment reicht beispielsweise von „Natur“ über „Schwarzen Pfeffer“ bis hin zu „Zaziki“. Die Produkte können bestellt, aber auch, sofern vorrätig, in den Unverpacktläden „Natürlich unverpackt“ an der Warendorfer Straße und im „Einzelhandel zum Wohlfüllen“ an der Hammer Straße sowie Langemarckstraße erworben werden.
„Picknick“
Das „Picknick“ am Hoppedamm ist zauberhaft. Die Besitzerin ist mit Leib und Seele dabei vegane Produkte selbst herzustellen. Neben Berlinern, Donuts, Kuchen und herzhaften Gerichten, derzeit to go, stellt sie ihren eigenen Keese her. Dazu zählen diverse Frischkeese wie eine Art „Ziegenkeese“, aber es gibt auch Blauschimmel-, Grauschimmelkeese, Camembert oder länger gereifte Keese mit Fichtenrinde und viele weitere Kreationen auf Mandel-, Soja- oder Cashewbasis. Das Picknick an sich ist nicht rein vegan. Im März 2021 wurde jedoch ein zweites, rein veganes, Standbein eröffnet: „TOO GOOD TO BE VEGAN“. Diese befindet sich mit im Picknick selbst.
Ohne Kulturen zum Selbermachen
Doch es geht auch ohne Kulturen. Für Fans der bayrischen Küche oder die, die es werden wollen, habe ich noch ein leckeres „Obazda“ – Rezept aus Cashews und Tofu. Das Rezept eignet sich gut als Mitbringsel bei Besuchen, als Vorspeise oder auch einfach jeden Tag auf Brot und Brötchen😊.
Es ist empfehlenswert Cashewnüsse im Bioladen zu kaufen, da bei diesen keine Pestizide eingesetzt werden. Zur Käseherstellung reicht Cashewbruch, der etwas günstiger ist.
Darüber hinaus benötigt ihr das Obazda Gewürz „Obazd´is!“ von Herbaria. Natürlich spricht auch nichts dagegen sich das Gewürz selbst aus Paprika Salz, Kümmel, Zwiebeln, schwarzem Pfeffer, Knoblauch und Schnittlauch zusammenzumischen.
Zu Obazda gehört in der Regel Laugengebäck.
„Obazda“
Die Cashewnüsse sind mindestens eine Stunde vor Zubereitung einzuweichen.
Zutaten:
- 200 g weicher Tofu Natur
- 120 g vegane Magarine
- 80 g Cashewnüsse
- 100 ml Weißbier oder Wasser
- 2 Schalotten (oder eine kleine rote Zwiebel)
- 2 EL Herbaria „Obazd´is“ Gewürzmischung
- 4 EL Hefeflocken
- Salz & Pfeffer
100 g des weichen Tofu´s mit den Händen fein zerbröseln und in einer Schüssel zur Seite stellen. Die anderen 100 g Tofu werden im Mixer geschreddert.
Das Wasser der eingeweichten Cashews abgießen, mit den 100 ml Weißbier oder Wasser in einen Mixer gegeben und solange mixen, bis eine cremige Masse entsteht.
In der Zwischenzeit die Schalotten oder Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Wenn ihr euch für eine Zwiebel entscheidet, bitte die roten Zwiebeln verwenden. Die Zwiebeln aufteilen und die eine Hälfte mit 100 g Tofu, Margarine, Obazda-Gewürz, Hefeflocken, Salz und Pfeffer erneut mixen. Abschließend die andere Hälfte Zwiebeln und den gebröselten Tofu unterheben. Sollte die Masse zu fest sein, kann etwas Rapsöl hinzugegeben werden.
Hefeflocken findet ihr im Bioladen oder Reformhaus, aber auch in der Bio-Ecke vom Supermarkt.
Und jetzt das Topping nicht vergessen! Rote Zwiebelringe und/oder Schnittlauch.
Guten Appetit!