Crowdfunding für den Film „Future Science – Das Ende der Tierversuche“ muss bis 3. November erfolgreich sein
Bei Tierschutzthemen schlagen die Wogen zwischen den Vertretern gegenteiliger Meinungen oft besonders hoch. Vor allem dann, wenn es keinen Mittelweg geben kann. So stehen sich Befürworter und Gegner von Tierversuchen in vehementer Abneigung gegenüber. Debatten des Für und Widers werden meist heftig und emotionsgeladen geführt. Dazwischen treiben uninformiert all diejenigen, die meinen, Tierversuche seien leider unverzichtbar und außer wegzuschauen könne man nichts tun.
Da macht plötzlich ein Trailer auf sich aufmerksam: Der Filmemacher Marc Pierschel sucht über die Crowdfunding-Plattform „Startnext“ Förderer zur Vollendung seines Films „Future Science – Das Ende der Tierversuche“. Bis zum 3. November muss die Summe erreicht sein, sonst geht er komplett leer aus. Mit Blick auf die bereits eingegangen Spenden und Kommentare wird klar: Das Thema bewegt die Menschen. Gerade die ruhig berichtende Sachlichkeit des Doku-Formats hat großes Potenzial, die Debatte mit vermitteltem Wissen neu anzustoßen
Der Wahlmünsteraner ist nicht nur wegen seiner Filme (The End of Meat, Butenland), sondern auch als Gründer des veganen Kollektivs roots of compassion bekannt. Bereits seit 2002 ist er als Tierversuchsgegner unterwegs. Warum entsteht jetzt erst der Film?
„Mir fielen zunehmend Informationen über die innovativen Technologien auf“, sagt Marc, „und das klang hochinteressant. Ich will die ,Black Box Tierversuche‘ transparenter machen. Der Einsatz von Multi-Organ-Chips oder 3D-Bioprinting und vor allem die Auswertung durch KI hat mich enorm fasziniert. Eine Revolution in der biomedizinischen Forschung. Alles braucht seine Zeit, aber wir stehen bereits erkennbar vor einem Paradigmenwechsel für uns Menschen und unsere Gesundheit. Der Fokus auf den ethischen Aspekt von Tierversuchen hat in der Debatte wichtige Information überlagert: Zum einen, dass die Erkenntnisse aus Tierversuchen nicht auf den Menschen übertragbar sind. Zum zweiten, dass es bereits Methoden gibt, die uns Menschen schnellere und effizientere Ergebnisse ermöglichen und zudem noch Tierleid ersparen.“
Noch weiter gedacht könnte medizinische Forschungstechnik in Zukunft individualisiert auf den eigenen Organismus anwendbar sein. Wer da noch Zeit und Gelder in nachweislich ineffiziente Tierversuche steckt, investiert ins Mittelalter.
Future Science zeigt keine Bilder leidender Tiere, sondern fokussiert sich auf die Wissenschaft der Zukunft. Eine Bildungs-Doku. Das Publikum kann also neugierig und entspannt zuschauen. Wer soll erreicht werden?
„Wir laden alle ein, die sich in diesem Themenbereich weiterbilden wollen. Die wissen wollen, was für ihre Gesundheit effizient und möglich ist und die mit uns in Zweifel ziehen, ob Fördergelder für Tierversuche zeitgemäß sind“, so der Filmemacher. „Ebenso möchten wir politische Entscheidungsträger aufklären, Wissenschaftler informieren und Finanzierer überzeugen, diese Zukunft für uns alle schneller erreichbar zu machen.“
Zu Wort kommen neben führenden Professoren/Professorinnen der tierversuchsfreien Forschung viele weitere Wissenschaftler:innen. Die Bilder hinter die Labor-Kulissen im Film beeindrucken. Wer hätte gedacht, dass sich menschliche Organstrukturen in Kunststoffkästchen „nachbauen“ lassen oder am PC funktionstüchtig werden?
Der Film über Wissenschaft, die dem Menschen gerecht wird und Tieren Leid erspart hat schon einen Verleih gefunden. Nun muss er es noch in die Kinos schaffen. Das Nestwerk Münsterland e.V. dankt Marc Pierschel für sein Engagement und drückt die Daumen!