Auswertung Notfalltelefon 2024

Im Jahr 2024 war unser Notfalltelefon mit 2.462 Meldungen wieder deutlich höher frequentiert als noch in 2023 (1.995 Meldungen in 2023). Ein Grund dürfte sicher in der besseren personellen Besetzung des Teams liegen. Durch die beiden Mini-Jobberinnen Merle und Julia konnten wir auch Vormittagsdienste besetzen und so noch mehr Tieren und natürlich auch Findern helfen.

Inzwischen sind wir von der Kombination Telefonie/Whatsapp abgerückt und beantworten die Anfragen der Finder grundsätzlich per Whatsapp-Chat. Das funktioniert tatsächlich unkomplizierter und ermöglicht es uns die Anfragen im Team zielgerechter zu beantworten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass im Rahmen eines Business Whatsapp Accounts die Aufteilung von noch offenen Fällen wesentlich einfacher ist, als mit einer ständigen physischen Übergabe eines bzw. mehrerer Telefone. Für 2025 planen wir die Einführung einer neuen Software, um hier noch flexibler zu werden.

Das Jahr 2024 war erneut herausfordernd und wäre ohne die Mitarbeit aller ehrenamtlichen Pflegestellen, den Fahrern und auch den unterstützenden Tierärzten in der Region kaum machbar gewesen. Unser Dank gilt zudem auch den engagierten Findern, die sich mit viel Engagement nach fachlicher Anleitung gut um die von Ihnen aufgefundenen Schützlinge gekümmert haben.

Auch im Jahr 2024 kamen die meisten Meldungen aus dem Stadtgebiet der Stadt Münster (1.160 Meldungen). Dies entspricht einem Anteil von 47,12 % (ca. 54% im Jahr 2023).
Die Ergebnisse der weiteren Regionen: Kreis Steinfurt 413 Meldungen (16,77%), Kreis Warendorf 255 Meldungen (10,36%), Kreis Coesfeld/Lüdinghausen 227 Meldungen (9,22%), Kreis Borken 60 Meldungen (2,44%), Andere Orte verzeichneten 347 Meldungen (14,09%).

Bzgl. der Tierarten wurden 1.357 Vögel (z.B. 366 Tauben, 57 Spatzen, 135 Amseln, 67 Dohlen, 66 Enten, 54 Meisen, 56 Mauersegler, 24 Gänse, 35 Schwalben, 36 Elstern, 16 Buntspechte, etc.), 1045 Säugetiere (z.B. 695 Igel, 92 Eichhörnchen, 78 Kaninchen, 30 Feldhasen, 27 Fledermäuse, 4 Marder etc.) und 60 Haus- und sogenannte Nutztiere (z.B. 18 Katzen, 9 Hunde, 3 Kaninchen, 4 Hühner etc.) gemeldet.

Es gab auch mehrere Anfragen bzgl. gemeldeten Tierschutzfällen, die an die entsprechende Tierschutzfallgruppe weitergeleitet wurden, die das Nestwerk zusammen mit Vertretern anderer Tierschutzvereine aus der Region betreibt und die münsterlandweit tätig ist.

Zusammenfassend lag der Schwerpunkt der Meldungen erwartungsgemäß wieder bei (teilweise vermeintlich) verletzten bzw. hilflosen Wildtieren. Die Verteilung deckt sich annähernd mit den Zahlen von 2023. Nur im Bereich der Igel ist eine weitere, signifikante, wenn auch erwartete Verschlechterung der Lage zu verzeichnen. Es wurden 2024 695 Igel gemeldet. Damit hat sich die Zahl der gemeldeten Tiere hier mehr als verdoppelt. Der weitere Verlauf in den nächsten Jahren bleibt abzuwarten. Es ist aber nicht verwunderlich, dass die Anzahl der Igel in vielen Gebieten in Deutschland, wie auch im Münsterland, spürbar zurückgeht. Grund sind die bereits bekannten Punkte Nahrungsmangel, Pestizideinsatz, Einsatz von Mährobotern, mangelnde Rückzugsmöglichkeiten durch den Wegfall von Lebensräumen und nicht zuletzt der Klimawandel, der für den Igel einfach zu schnell voran geht.

Im Jahr 2024 wurden wir im Bereich der Wildtierhilfe durch Fördergelder der Stadt Münster in Höhe von 50.000 Euro finanziell unterstützt. Das hat uns sehr geholfen, unsere Strukturen weiter aufzubauen und das Netzwerk im Rahmen der Möglichkeiten stabil zu halten. So war es uns möglich die finanziellen Belastungen für die Pflegestellen mindern, Wissen aufzubauen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und weiteres wichtiges Equipment anzuschaffen. Wir sind der Stadt Münster daher sehr dankbar.

Auch im Jahr 2025 werden wir wieder dankenswerter Weise wieder gefördert. Die Förderung fällt, aufgrund der aktuellen Haushaltslage leider etwas geringer aus. Aber dennoch werden wir in der Lage sein, unsere Pflegestellen weiterhin gut zu unterstützen. Außerdem ist es für uns entscheidend wichtig eine regelmäßige Förderung zu erhalten, um unsere Arbeit verlässlicher und planbarer zu machen. Von daher sind wir guter Dinge, auch in diesem Jahr wieder einen wichtigen Beitrag für die heimischen Wildtiere leisten zu können.