Tiere und Weihnachten

Viele Kinderaugen leuchten bei dem Gedanken an ein kuscheliges Haustier mit Knopfaugen, welches auf dem Weihnachtswunschzettel oft ganz weit oben steht. Die Eltern möchten diesen Wunsch gern erfüllen und ein Haustier in die Familie holen. Da die Anschaffung eines oder mehrerer Haustiere eine große Verantwortung birgt und die anfängliche Begeisterung über das neue Familienmitglied leider zu oft und zu schnell verfliegt, landen viele Haustiere nach der Weihnachtszeit in den Tierheimen. Einige Tierheime verzeichnen gerade nach Weihnachten regelrechte Abgabewellen.  Für die Tiere ist dies enormer Stress und der Großteil der Tiere leidet sehr darunter, das gewohnte Umfeld zu verlieren. Es liegt uns sehr am Herzen, dass Kindern frühzeitig vermittelt wird, dass Tiere kein Geschenk sind und das die Haltung mit einer über viele Jahre andauernder Verantwortung verbunden ist.

Wie gehen Tierheime mit dem Problem um?

Zu beobachten ist auch der Trend, dass einige Tierheime die Vermittlungen während der Weihnachtsfeiertage komplett einstellen, um die bereits erwähnten Abgabewellen zu verhindern. Das Konrad-Adenauer-Tierheim in Köln-Zollstock zum Beispiel gibt vom 14. Dezember bis zum 4. Januar keine Tiere an Interessenten ab. Im Tierheim Münster dagegen gibt es keine Vermittlungsauszeit. „Das halten wir nicht für sinnvoll. Man muss das im Einzelfall entscheiden”, sagte die Vorsitzende des Tierschutzvereins Münster und Umgebung, Doris Hoffe. „Wenn ein Kind mit einem Tier beschenkt werden soll, raten wir davon ab. Aber wenn ein Erwachsener sich vor Weihnachten ein Tier anschaffen möchte, weil er gerade dann Urlaub und Zeit hat, spricht nichts dagegen.”

Was ist bei der Anschaffung zu beachten?

Vor der Anschaffung eines Haustieres müssen die Pflichten und Aufgaben mit allen Familienmitgliedern in Ruhe besprochen und fixiert werden. Die Verantwortung für ein Tier kann nicht durch ein minderjähriges Kind übernommen werden. Mit zunehmendem Alter ändern sich die Interessenschwerpunkte von Kindern und das Haustier steht plötzlich nicht mehr im Vordergrund.  Empfehlenswert wäre, dass Kinder zunächst einmal mit Hilfe eines Tieres in der Nachbarschaft oder den Besuch eines Tierheimes erfahren, welche alltäglichen Pflichten eine Haltung mit sich bringt und welche individuellen Bedürfnisse die jeweilige Tierart hat. Es besteht auch die Möglichkeit, dem Kind zunächst eine Patenschaft für ein Tier zu übertragen. In vielen Tierheimen ist es möglich, sich zu bestimmten Zeiten um ein Tier zu kümmern und auch über einen längeren Zeitraum zu beobachten wie sich das Kind in Bezug auf Fürsorgepflicht und Verantwortungsbewusstsein entwickelt. Dennoch empfehlen wir in jedem Fall, Sachbücher zu lesen, sich im Internet zu informieren und Erfahrungsberichte von z. B. Tierheimmitarbeitern einzuholen. Gerade im Bereich der Kleintiere gibt es noch immer Aufklärungsbedarf, welche Tierart für Kinder geeignet ist und ab welchem Alter den Kindern ein artgerechter Umgang vermittelt werden kann. Auch die Haltungsanforderungen und Bedürfnisse der Tiere müssen in jedem Fall berücksichtigt werden. Bitte sprechen Sie uns bei Fragen an, noch bevor Sie sich ein Tier anschaffen, wir beraten Sie gern!

Gefahren beim Weihnachtsfest

Denken Sie daran, dass es jetzt zur Weihnachtszeit einige Gefahrenquellen für die Haustiere gibt. Bitte achten Sie darauf, dass Weihnachtsbaumschmuck nicht durch die Tiere aufgenommen oder gar verschluckt werden kann, verzichten Sie auf Schneespray und Duftöle, die von den Haustieren abgeleckt werden können– diese Inhaltsstoffe sind in der Regel giftig. Greifen Sie zu LED-Lichterkerzen anstatt zu Wachskerzen, um Bränden vorzubeugen.

Wir vom Nestwerk wünschen uns sehr, dass auch die Tiere in der oft sehr stressigen Vorweihnachtszeit nicht zu kurz kommen und dass auf ihre Bedürfnisse bei den Weihnachtsfeierlichkeiten entsprechend Rücksicht genommen wird.
Achten Sie auf Ihre Tiere.

Tierische Weihnachten!